Montag, 25. Januar 2016

Fastenzeit

In Bälde beginnt die Fastenzeit, wie auch die Kollegen von der KAP berichten. Sie wird, wie jedes Jahr, 40 lange Tage andauern.

Nun gibt uns die Kirche die Fastenregeln nicht als Pflicht, sondern als Empfehlung vor, wird aber bei der Beichte sehr genau hinhören, wie ernst unser Glaube ist. Und gehen wir nicht zur Beichte, sieht der HERR es allemal.

Um es einfach zu machen: Meiden sollte man in diesen 40 Tagen alles, was Spaß macht. Tanz, Feste, Gelage, Spiele sowie Völlerei und grundsätzlich Fleisch. Befreit von den Essensvorschriften sind: Kranke, Schwangere, Ammen, Kleinkinder und alte Menschen, körperlich hart arbeitende Menschen sowie Soldaten.

Es wird schwierig sein, fröhliche Unterhaltung als etwas anderes auszugeben, als sie ist, aber immerhin die Essensvorschriften kann man so arragieren, daß man ganz passabel über die Runden kommen kann, ohne krank, schwanger oder Soldat zu werden.

So ist z.B. Biber, fein gebraten, jederzeit erlaubt, denn bezüglich des Schwanzes ist er ganz Fisch. Enten und Gänse gelten, da Wassertiere, als Fische und dürfen verzehrt werden. Fleisch, welches man nicht sieht und folglich auch dem HERRN verborgen bleibt, ist erlaubt. Darum nennt man Maultaschen, Nudelteig gefüllt mit Fleisch, Herrgottsbscheißerle. Auch der Biergenuß ist nicht gänzlich unmöglich, haben doch Mönche extra Fastenbier erfunden, und die müssen es wissen. Außerdem: Liquida non frangunt ieunum – Flüssiges bricht das Fasten nicht.



Für die strengen Aristoten unter unseren Lesern haben wir zwei fleischlose Rezepte ausgewählt, die karge Tafel zu bereichern.

Sauerkrautkuchen

350 Gramm Mehl
1 Würfel Hefe
200 ml lauwarmes Wasser
2 Zwiebeln
1 Eßlöffel Öl
700 Gramm Sauerkraut
3 Eier
250 Gramm Joghurt
150 Gramm geriebener Käse
Pfeffer
Kümmel

Aus Mehl, Wasser, Hefe und einer Prise Salz rührt man einen Hefeteig an und läßt ihn 30 Minuten zugedeckt an einem warmen Ort gehen.

Den Hefeteig auf einem eingefetteten Blech ausrollen, am Rand etwas hochziehen und fünf Minuten bei 200 Grad vorbacken.

Die Zwiebeln werden gewürfelt und im Öl glasig angedünstet. Dann gibt man das abgetropfte Sauerkraut hinzu und läßt es kurz anschmoren. Gewürzt wird mit Pfeffer, Salz und Kümmel. Hat man einen phantasievollen Beichtvater, kann man Speck durch ein Gewässer ziehen, ihn als Fisch betrachten und ihn gewürfelt und angebraten unter das Gemüse mischen.

Die Eier werden mit dem Joghurt verquirlt, der geriebene Käse untergerührt, alles mit dem Gemüse vermischt und auf dem vorgebackenen Teig verstrichen.

Bei 200 Grad ca. 35 Minuten fertig backen.

Spinatnocken
  
12 Semmeln vom Vortag 
500 Gramm Spinat 
300 ml lauwarme Milch 
6 Eier 
50 g Butter 
100  Gramm Zwiebeln, gewürfelt 
Salz, Pfeffer, Muskat

100 Gramm Butter 
150 Gramm Zwiebeln fein gewürfelt 

Die alten Semmeln würfeln und mit Salz, Pfeffer und Muskat gut würzen. Zunächst nur mit 200 ml Milch übergießen. Zwiebeln in Butter glasig dünsten, zugeben.

Die 6 Eier vermengen und mit 500 g geputzten Spinat in die Semmelmasse unterheben. Es soll ein nicht zu fester Teig entstehen, der sich leicht zu Nocken abstechen lässt. Bei Bedarf jetzt noch langsam die restliche Milch zugeben. Mit zwei Esslöffeln die Nocken formen. Bei schwacher Hitze in der Pfanne braten oder rund herum nur kurz anbraten und für 15-20 Minuten im Ofen bei 140 Grad backen.

Die zweite Portion Zwiebelwürfel glasig andünsten, und damit die fertig gebratenen Nocken überziehen.