Donnerstag, 28. Juli 2016

Piraten vor Württemberg

Piraten vor Württemberg klingt zuerst einigermaßen unwahrscheinlich, liegt Württemberg doch weit im Binnenland.



Aus Mainz erreichen uns jedoch Nachrichten, daß mehrere Piratenschiffe, die vorher vor Holland ihr Unwesen trieben, den Rhein herauf gefahren sind und in Mainz mehrere Schiffe versenkt haben. Weder Holland noch Mainz hatten den Angriffen, mangels vorhandener Kriegsschiffe, etwas entgegen zu setzen. Daher liegt es im Bereich des Möglichen, daß diese Piratenflotte, die zu einer Horde gehört, die sich äußerst kreativ La Banda nennt, arriba arriba in den Neckar zieht und somit Württemberger Städte und Häfen erreicht.

Aus Württemberg selber vernehmen wir bisher keine offizielle Stellungnahme zu geplanten Sicherheitsvorkehrungen oder Gegenmaßnahmen. Ebenso liegen keine Reisewarnungen vor. Dennoch werden uns die Piraten, sollten sie sich flußaufwärts wagen, nicht unvorbereitet treffen. Offensichtlich sind Württemberger Vasallen und Armee in Alarmbereitschaft und Graf Konsar läßt über die Bürgermeister Freiwillige zu den Waffen rufen.

Saira_von_sidmouth aus Rottweil

Aus der Reihe Menschen in Württemberg stellen wir heute eine Rottweilerin mit englischen Wurzeln vor.

Johann: Wer und woher seid Ihr?

Saira_von_sidmouth: Ich bin die Saira von Sidmouth, geboren im Südwesten von England, aufgebracht bei meiner Tante und Onkel, nach deren Tod, kam ich zu einer Freundin der Tante. Bei ihr lebte ich, bis ich etwa 15 Jahre alt war. Damals hatte sich meine Gönnerin mit mir aufgemacht, nach Heilbronn, auf der Suche nach meinen letzten lebenden Verwandten. Leider verstarb die Gute unterwegs in Frankreich und ich musste mich selber bis Heilbronn durchschlagen.
Man würde mich als eine zierliche Druidin beschreiben, mit blauen Augen und pechschwarzem sehr langem Haar, das ich meistens offen trage. Bin ca. 1.75m groß, zwischen 25 und 27 Jahre alt, ganz genau kann ich das nicht sagen, ich besitze ja keine Geburtsurkunde. Meine Familie, das ist meine Schwester Chantale, die ich auch erst kürzlich durch Zufall, nach einer langwierigen Suche gefunden habe. Was mit meinen Eltern geschah, ob sie noch leben oder nicht, das Wissen nur die Götter.
Erlernt habe ich den Beruf des Schneiders, aber da ich gerade meinen Umzug hinter mir habe, muss ich mir erst noch meine Schneiderei, wieder einrichten, das wird schon noch eine Weile dauern, da man mich bei meinem Umzug nach Rottweil, welcher nun mein neuer Wohnort ist, ausgeraubt hatte.
  


Johann: Habt ihr immer schon dort gelebt, wo ihr jetzt lebt? Falls nein, wo habt ihr gelebt und warum seid ihr umgezogen? 

Saira_von_sidmouth: Gelebt hatte ich vor meinem Umzug in Heilbronn, eigentlich ein schöner aber fast zu ruhiger Ort. Es war auch etwas schwierig dort Anschluss zu bekommen, die Einwohner sind eher unter sich. Und als ich meine Schwester gefunden hatte, kam ich auf Besuch nach Rottweil, natürlich beschloss ich damals hier bei meiner Schwester zu bleiben, nur in der Zwischenzeit wird sie Rottweil verlassen, ich aber will bleiben, denn mir gefällt es hier.

Johann: Wie verbringt Ihr Eure Zeit?

Saira_von_sidmouth: Meine Zeit verbringe ich hauptsächlich mit arbeiten, und auch neue Kontakte zu knüpfen, ein jeder braucht doch Freunde, und an einem neuen Ort braucht es Zeit, bis man welche findet. 

Johann: Was ist das schöne an Eurem Heimatort, was stört oder fehlt? 

Saira_von_sidmouth: Das Schöne, ja ich würde sagen, Rottweil ist nicht all zu belebt, hat noch seine Gemütlichkeit bewahrt, und doch findet man immer Gesellschaft im Wirtshaus, wenn man sie sucht. Leider bin ich noch nicht lange genug hier, um mir ein Urteil zu bilden über die negativen Seiten, ich weiß nur mir gefällt es sehr gut hier. 

Johann: Habt ihr eine schöne Geschichte für uns? Etwas, an was ihr Euch immer erinnern werdet?

Saira_von_sidmouth: Eine Geschichte tut mir leid, Geschichten erzählen das mache ich nie, ich kenne auch keine, aber ich höre sie mir sehr gerne an, wenn man mir eine erzählt. 

Johann: Was gefällt Euch in Württemberg, was fehlt in Württemberg? 

Saira_von_sidmouth: Die vielseitige Landschaft in Württemberg, die ist einzigartig, man findet alles von Seen, Flüssen von den Wäldern zu den Hügeln, einfach alles. Doch Negatives, da wüsste ich nicht, was ich berichten sollte, ich betätige mich nicht mit der Politik, ich denke, dort gäbe es sicher einiges zu beanstanden, wenn man sucht, dann findet man bekanntlich auch was, aber wie gesagt damit befasse ich mich nicht.      

Wir bedanken uns bei der schönen Frau mit der positiven Grundeinstellung für die Beantwortung unserer Fragen. 

RoyAL weiter in Führung

Wenn auch verspätet, berichten wir, der Vollständigkeit halber, von den letzten Ratswahlen, die am 19.07.1464 zu Ende gingen.

Da diesmal wieder drei Parteien antraten, büßten RoyAL und Verte Stimmen bzw. Sitze ein. Die RoyAL kam auf 42,5% (davor 66,9%) und die Verte auf 25,1% (davor 33,1%). Die neue Partei WAF, besetzt allein mit Armeeangehörigen, kam mit 32,3% auf Anhieb auf Platz zwei.

Nach der Postenverhandlung, die Anfangs den Eindruck erweckte, sie sei keine Verhandlung sondern eine Verteilung, sieht der Rat wie folgt aus:

Konsar - RoyAL - Regent
Carlson - RoyAL - OFR
Slaufa - RoyAL  - Kämmerer
Butterfly9 - RoyAL  - Marschall
Blackrabbit - RoyAL  - LP

Linnet_tischelin - WAF  - Wortführer
Volante - WAF - LP
White_Paladin - WAF - Baumeister
Janski89 - Verte - Hauptmann

Dino - Verte - Richter
Lady_nicki - Verte - HBV
Ragnagor_babenco - WAF - Staatsanwalt

Samstag, 23. Juli 2016

Hundewelpe gesucht

Ein Leserbrief erreichte die Redaktion. Ein Hilferuf der besonderen Art, denn es wird niemand vermisst, aber trotzdem gesucht. Ein Hundewelpe zur Gesellschaft!

Das Anliegen kommt aus Zwiefalten. Eine hochwohlgeborene Dame ließ uns folgende Zeilen überbringen:
Verehrte Rosa, verehrter Johann,
 
als treue Leserin Eurer Zeitung wende ich mich mit einer dringlichen Bitte an Euch! Ich bin auf der Suche nach einem Hundewelpen und weiß mir nicht zu helfen. Dabei sollte man meinen, Viechzeug gibt es zur Genüge. Weit gefehlt!
Ein einfacher Vierbeiner ist schwieriger aufzutreiben, als etwas Exotisches. Dabei sollte er hauptsächlich einfach nur bellen können. Nicht kreischen, trompeten, Feuer spucken oder gar am Nasenring tanzen!

Er muss groß genug sein, um weite Fußmärsche zu bewältigen, und stark genug, ein Soldatenleben zu leben. Dazu gehört wetterfest zu sein und der Witterung standhalten zu können, denn sein künftiges Frauchen ist auch nicht zimperlich.
Ein kräftiger Hund soll es sein, mutig und gehorsam. Mit freundlichem Wesen!

Mit einer Anzeige im Wischblatt erhoffe ich mir einer Herzensfreundin helfen zu können, die sich sehnlichst ein solches Geschöpf wünscht. Und allzugern würde ich diesem Weibe diesen Wunsch erfüllen. Unter Eurer Leserschaft wird sich hoffentlich jemand finden, so Ihr mein Gesuch veröffentlicht.
Vom Streuner bis zum adligen Zuchthund - mir soll es recht sein. Wichtig ist das Gemüt, nicht die Herkunft! Der Preis ist dabei natürlich Nebensache. Solch' kleine kurzbeinige Klopse, wie die Königin sie ausführt, müssen es aber nicht sein!

Mein Dank sei Euch gewiss!

Es grüßt 
Mezcalina von Araja

P.S: Das Rezept für das gefüllte Spanferkel ist übrigens ausgezeichnet!
Diese Herzensangelegenheit unterstützt das Wischblatt durchaus! Zuschriften nimmt die Redaktion daher gerne entgegen. Angebote dürfen ebenso direkt gerichtet werden an:

Mezcalina von Araja
Gräfin von Balingen und Rosenfeld
Kaisergasse 141 am Mühlentor
Zwiefalten, Grafschaft von Württemberg

Sollte das Wauwi auf den Namen WüWi getauft werden, wird das Wischblatt eine Patenschaft übernehmen und lebenslang für Württemberger Würste aufkommen.

Freitag, 22. Juli 2016

Räuberin gesucht

Räuber verlangen Geld oder Leben. Frauen beides. Was nun diese Räuberin verlangt hat, werden wir erfahren, wenn sie gefaßt wurde.


Donnerstag, 21. Juli 2016

Neues vom Bader

Die Vielfalt der Heilkunde

Wer meint, jede Krankheit hätte seine Medizin, der irrt. Denn die Heilkunde bietet mehr als nur eine Behandlungsmethode.Und selbst wenn die Methode dieselbe ist, machen die Zutaten sie vielfältig. Wie in der heimischen Küche: Suppe ist nicht gleich Suppe!

Und so, wie es gute und schlechte Köche gibt, verhält es sich bei den Badern. Gerät man an einen Quacksalber, können einem die Furunkeln (furunculus) am Hintern das Leben kosten. Ein Kundiger hingegen wird verschiedene Tinkturen ausprobieren und die Häufigkeit der Anwendungen dem Zustand der eitrigen Beule anpassen. Denn nur wenn sie zum Platzen gebracht wird, kann der kranke Saft abfließen.

Wie allein das Wissen um Kräuter und Pflanzen die Behandlungsmöglichkeiten erweitert, sei nachfolgend aufgezählt.

  • Einen heißen Brei aus Hafergrütze oder Leinsamen oder in heißer Milch geweichtes Brot in ein Säckchen füllen und so warm wie möglich auf die Stelle legen. Auf das aufgebrochene Furunkel weiche, lauwarme Tücher legen.
  • Einen Brei aus Zwiebelscheiben, Klettenblätter oder Knoblauch über Dampf erwärmen und immer wieder auf das Furunkel legen.
  • Kamille zum Aufbrechen und Abheilen: Zwei Teelöffel Kamillenblüten, mit 150 ml kochendem Wasser übergießen, fünf Minuten ziehen lassen, eine Kompresse darin vorsichtig tränken und auf das Furunkel legen. Mit einem trockenen Tuch umwickeln und nach ca. zwei Stunden Wirkzeit wiederholen.
  • Ein Außenblatt von Weißkohl oder Wirsing zerquetschen, erwärmen und auf die Stelle legen. Wenn sich das Blatt verfärbt, das alte durch ein neues erwärmtes Blatt ersetzen.
  • Eine in warme Milch getauchte Kompresse auflegen.
  • Einen Esslöffel Bockshornkleesamen mit heißem Wasser zu einem Brei verrühren, auf eine Binde streichen und ca. 20 Minuten auf das Furunkel legen. Wird auch bei einem aufgebrochenen Furunkel angewendet.
  • Eine Hand voll Rosinen zu einem Brei zerdrücken, auf das Furunkel geben und mit einem Tuch oder Verband umwickeln. Nach ca. sechs Stunden den Verband nochmals erneuern und nochmals so lange einwirken lassen.
  • Ein Leinentuch mit heißem Gänseschmalz tränken und so heiß wie möglich auf die kranke Stelle legen.
  • 150 Gramm getrocknete Gänseblümchenblätter und -blüten in einem Liter Wasser fünf Minuten kochen, Kompressen darin tränken und diese auf die betroffenen Stellen legen.

Vorsicht! Bei jeglicher heißer Anwendung besteht akute Verbrühungsgefahr!
*Aus der Sammlung Alter Hausmittel von Jumk. Die Wirksamkeit und Unbedenklichkeit der Mittel wird nicht garantiert. Sie stellt in keiner Weise Ersatz für Beratungen o. Behandlungen durch Ärzte oder Apotheker dar.

Mittwoch, 20. Juli 2016

Allerley Schlemmerey

Pflaumen im Speckmantel

Die Sommerpause ist vorbei - holt die Mäntel aus dem Schrank! Nein, nein! Das Wischblatt hat seine Sommerpause beendet, die Ernte im Garten geht jedoch weiter.
Bevor aber die diesjährige Pflaume reif ist und gepflückt wird, sollten die getrockneten Früchte vom Vorjahr verbraucht werden. Dazu bietet sich eine herzhafte Variante an: Pflaumen im Speckmantel.

Die Zubereitung:

Je eine Scheibe Speck flach ausbreiten und das dicke Früchtchen einrollen. Das Ganze mit einem Holzspießchen feststecken - fertig!

Fast. Auf den Grillrost oder in den Backofen muss es natürlich auch noch, um knusprig gegart zu werden. Aber Achtung: Das Fruchtfleisch wird sehr heiß!

Neben getrockneten Pflaumen bieten sich auch die Datteln an, die hierzulande von orientalischen Händlern auf den Märkten zu finden sind. Vor dem Ummanteln längs aufschneiden und entsteinen!

Als besondere Raffinesse schmeckt eine Füllung mit Frischkäse! Zum Servieren kommt auf jedes Röllchen eine ordentliche Prise gemahlener schwarzer Pfeffer.