In unserer ruhig gewordenen Zeit bemerken wir kaum noch etwas von Bürgermeisterwahlen. Nicht selten steht sowieso nur ein einzelner Kandidat zur Verfügung, sodaß ein Wahlkampf entfällt.
Nun ist es in Reutlingen geschehen, daß sich tatsächlich mehrere Kandidaten zur Wahl stellen. Amüsanter wird es, wenn man herausliest, daß diese sich nicht grün sind. Das belebt das Alltagsleben und es gibt endlich einmal wieder einen Wahlkampf.
Da ist zum einen eine Frau Aleen, Holzhändlern auch bekannt unter dem Namen Pequod, die den Unterdrückern das Handwerk legen will. Alle Macht, bzw. alle Taler den Bürgern! Karin Klaaßen plädiert für mehr Handel und Unterhaltung, also Brot und Spiele, während Sini von Brachenau auf Bewährtes setzt, wobei man festhalten sollte, daß Bewährtes anscheinend dazu führte, die Rathauskasse soweit zu leeren, daß Steuern erhoben werden mußten. Nichts Neues im Wahlprogramm zu haben läßt die einen also beständig erscheinen, während Wahlhelfer es der nächsten Kandidatin, Frau Adesha, aufs Brot schmieren. Auch Vorstrafen werden ans Licht gezerrt, ohne jedoch unsere Gesetze zuvor genauestens zu lesen, denn dort steht geschrieben, daß Täter als rehabilitiert gelten, wenn sie länger als 3 Monate nicht straffällig wurden. Und es gab tatsächlich Zeiten, in denen aus bekannten Räubern Adelige wurden oder brave Bürger mit der Rathauskasse durchbrannten.
Schlußendlich tauchen tatsächlich auch noch männliche Wahlkandidaten auf. Wenn der Unsinn der Damen kaum zu überbieten scheint, Jackobatius schafft es. Er kandidiert, um in seinem Wahlprogramm tatsächlich Freibier für diejenigen anzubieten, die nicht Frau Aleen wählen. Zu guter letzt steht Luzian zur Verfügung und steht für Volksherrschaft in Freudenhäusern mit dem Recht der ersten Nacht. Mit wem auch immer.
