Neben etlichen Ländereien, die unter die Herrschaft der Vasallen fallen, wird unsere Provinz von sieben Dörfern und seiner Hauptstadt geprägt. Ganze 731 Menschen verzeichnet Württemberg am 1. Neblung des Jahres 1462.
Im Schnitt leben also rund 90 Menschen in einer Ortschaft, aber was wäre das Leben, wenn alles nach Maß liefe? Allein vier Dörfer liegen weit unter dem Bevölkerungsdurchschnitt. Die Hauptstadt sowie zwei weitere Orte bewegen sich drum herum und das achte Städtchen kann beinahe die doppelte Einwohnerzahl verzeichnen.
Dennoch ähnelt sich der Alltag, zumindest was das öffentliche Leben betrifft. So findet man überall die Bürgermeisterräume und Stuben der Dorfbüttel. Es gibt die Einbürgerungsvereine und Stadtplanbüros, in denen ehrenamtlich gearbeitet wird. Außerdem hängt ein Schwarzes Brett in jeder Gemeinde, ergänzt von Aushängen des Rathauses oder den Kulturschaffenden.
Doch werfen wir einen tieferen Blick hinter die Fassaden der einzelnen Dörfer und schauen uns genauer um. Während die einen sich zum Gottesdienst in der Kirche treffen, findet anderenorts die Geselligkeit am betriebsamen Hafen statt. Zum Biere vergnügen sich die Recken in den Tavernen, während die Weibersleut' in den hiesigen Schneidereien anzutreffen sind.
Ulm - gegründet am 30.10.1454
Mit
66 Einwohnern ist Ulm das kleinste Dorf in Württemberg. Schlendert man dort durch die Gassen findet man eine
Schneiderei und eine
Mühle, die in Betrieb sind. Außerdem wird rund um die
Kirche wie wild gegraben.
Für die besten Fangplätze ist eine
Fischereikarte ausgelegt und Durchreisende können einen Gruß im
Gästebuch hinterlassen. Von den damaligen Vorhersagen einer großen vernichtenden Flut, bei denen viele Bewohner ihre Heimat verlassen haben, hat sich Ulm leider nie wieder richtig erholen können.
Esslingen - gegründet am 9.9.1454
Einen Bewohner mehr als Ulm und somit ganze
67 Einwohner verzeichnet Esslingen. Trotzdem scheint es fast noch verschlafener zu sein. Neben einer
Meisterschneiderei gibt es lediglich ein
Gestüt im Dorf. Ob die Pferdezucht dort rein privat oder für den Verkauf betrieben wird, ließ sich nicht erkennen.
Seit einiger Zeit werden in der
Pfarrkirche St. Dionys Lesungen aus dem Buch der Tugend gehalten. Für Einwohner und Pilgerreisende eine schöne Veranstaltung.
Rottweil - gegründet am 17.5.1454
75 Einwohner zählt Rottweil, das älteste und einst florierendste Dorf der Provinz. Am
Stadttor werden Anreisende begrüßt und Abreisende verabschiedet. Eine langjährige Tradition dort.
Der
Hafen ist ein beliebter Treffpunkt für geschäftiges Treiben und jüngst wurde ein
Waldsee entdeckt. Neben einer
Schneiderei mit Tuchhandel und einer neu eröffneten
Schmiede bietet das Wirtshaus "
Der goldene Bär" Unterhaltung.
Für die welche eher die Ruhe suchen gibt es die
Pelagiuskirche mit dem Gottesacker "ex umbra in solem".
Zollern - gegründet am 20.6.1454
Fast gleich groß wie Rottweil ist Zollern mit
77 Einwohnern. Gleich zwei Bäckereien sind hier ansässig: Die
Dorfbäckerei mit Käsetheke und das
Knusperhäuschen. In anderen Gassen findet man ein
Nähstübchen und das Wirtshaus "
Hexenkessel". Außerdem hat die Armee hier ein
Wachhaus.
Will man an die frische Luft bieten sich der
Obstgarten und der
Wald an. Mit der
Pfarrkirche St. Galadrielle ist Zollern ein anerkannter Wallfahrtsort.
Zwiefalten - gegründet am 30.10.1454
Ganze
88 Einwohner zählt Zwiefalten. Es hat zwei Gasthäuser: "
Die Flüsterstube"
und "
Zum verrückten Weib". Wobei letzteres geschlossen hat. Genau wie eine Schmiede, eine Gewandschneiderey und eine Bäckerei. Wahrscheinlich sind die Besitzer auf Reisen.
Geöffnet hat aber die
St. Matthias-Kirche mit dem
Pfarramt und dem hiesigen Friedhof, dem "
Ort der Trauer und Stille". Wie auch in Ulm liegt ein
Gästebuch für Besucher und Durchreisende aus.
Stuttgart - gegründet am 9.2.1455
Die Hauptstadt hat zwar nicht die meisten Einwohner, doch liegt sie mit
96 über dem Schnitt. Auch hier werden die Gäste am
Stadttor begrüßt und können sich in einem
Gästebuch verewigen. Im Stadtkern befinden sich eine
Schneiderei und eine
Giftküche, wo Heilessenzen gebraut werden.
Die Württemberger Armee hat eine
Stadtkommandantur und ein
Wachhaus eingerichtet. Für Gläubige steht die
Martinskirche mit dem
Pfarramt offen.
Heilbronn - gegründet am 11.5.1456
99 Einwohner und einen
Hafen hat das jüngstes Dorf der Provinz. Neben einer alten
Schmiede und einer neuen
Schmiede gibt es eine
Schreinerei für das Handwerkliche. Für das Vergnügliche ist ein
Badehaus, ein
Mühlenstübchen und das Gasthaus "
Zum goldenen Ritter"
im Ort.
Wie in Zollern und in Stuttgart findet man ein
Wachhaus der Armee. Die
Kirche St. Peter und Paul kann besucht werden und für Reisende ist auch ein
Gästebuch ausgelegt.
Reutlingen - gegründet am 26.7.1454
Sage und schreibe
163 Einwohner hat Reutlingen derzeit. Damit ist es die mit Abstand größte Ortschaft in unserer Provinz.
Reutlingen hat einen
Hafen und die Fischer tragen wie in Ulm ihre Fangquoten in die ausliegende
Fischereikarte ein. Drei Tavernen laden hier zum Einkehren ein: "
Die Zuflucht", "
Zum Beelzebär"
und
"Zum gespreizten Schenkel". Letztere hat allerdings geschlossen. Nicht aber die
Christos-Pilgerkirche und der
Waldfriedhof.
Was ist Württemberg also zu wünschen, wenn wir uns umsehen? Ein langer kalter Winter mit viel
Eierpunsch. Dann klappt das auch bald mit den Einwohnerzahlen...