Sonntag, 23. November 2014

Arach.ne aus Reutlingen

War es Heimweh oder was zog die werdende Tonmeisterin zurück ins schöne Württemberg? Genauer gesagt nach Reutlingen? Ein Blick auf die nächsten Zeilen wird es Euch verraten:

Rosa: Wer und woher seid Ihr? 

Arach.ne: Mein Name ist Arachne von Brujah und ich lebe mit einer meiner Schwestern und unserem Zögling im schönen Reutlingen. Auch meine Nichte lebt seit kurzem wieder im Dorf. Wir Brujahs sind im ganzen Reich verstreut und auch waren Niki - Ritter Ladynikita - und ich längere Zeit getrennt. Jetzt wollen wir uns nicht mehr trennen. Mein grosser Bruder Achilleus ist ständig auf Achse und vielleicht sagt dem einen oder anderen Württemberger noch der Name Zaphiere etwas. Sie war die Älteste der Brujah-Schwestern. Mit meinen 24 Jahren habe ich schon viel erlebt, viele Berufe ausprobiert und im Moment versuche ich mehr oder minder erfolgreich als Bildhauerin. Noch ist es schwierig an den kostbaren Ton zu gelangen.

Rosa: Wo habt Ihr vorher gelebt und warum seid Ihr umgezogen? 

Arach.ne: Nein, ich lebe nicht schon immer in Reutlingen. Allerdings zieht es mich immer wieder nach Württemberg.
Aufgewachsen bin ich in Zollern, bin mit vielen Zoller Leuten nach Frankfurt geflüchtet. Zollern war einst ein herzliches Dorf, doch eine Bürgermeisterin hat es ungemütlich gemacht. Frankfurt war nicht so das Wahre, ich zog zurück nach Zollern. Nach einer Weile war es wieder Zeit für einen Ortswechsel und meine neue Heimat wurde Landshut. Doch auch hier wurde ich nicht richtig glücklich.
Ich zog zurück nach Württemberg - diesmal zu Niki nach Reutlingen. Endlich hatte ich seit langem wieder das Gefühl Zuhause zu sein und ich blieb eine lange Zeit. Eine Reichsacht zwang mich schliesslich zum Umzug und so landete ich in der Steiermark. In Graz wurde ich von Tag zu Tag unglücklicher und am Tag da die Acht aufgehoben wurde, packte ich meinen Krempel und zog zurück nach Reutlingen. Für immer, dachte ich. Es kam anders. Der Wunsch wieder Soldatin zu werden wurde immer stärker und so schlug ich mein Lager diesmal in Österreich auf. Das verschlafene Mistelbach wurde mein nächster Aufenthaltsort. Die Aufnahme in die Armee gestaltete sich sehr zäh und irgendwann verlor ich die Geduld. Jetzt lebe ich seit einiger Weile in Reutlingen und ich habe das gute Gefühl, dass ich nicht mehr umziehen werde. Aber man weiss ja nie ...

Rosa: Wie verbringt Ihr Eure Zeit? 

Arach.ne: Meist beim Bier, Wein oder Mettrinken in einer der Reutlinger Schänken. Ausserdem versuche ich meine Fertigkeiten, was das Gestalten mit Ton und Stein angeht, zu verbessern. Und wenn ich nicht in meiner Scheune oder im Wirtshaus bin, dann hock ich mit der Angel auf dem Reutlinger See und fische.

Rosa: Was ist das Schöne an Eurem Heimatort, was stört oder fehlt? 

Arach.ne: Der See - eindeutig ist der See das Schönste an Reutlingen. Auch ist es zur Zeit recht harmonisch, fast ein wenig langweilig. Wir Reutlinger halten zusammen, was ich klasse finde.

Rosa: Habt Ihr eine schöne Geschichte für uns? Etwas, an was Ihr Euch immer erinnern werdet? 

Arach.ne: Nur eine Geschichte? Na gut. Vor drei Jahren gab es in Bayern ein Ritterturnier und der Gewinner sollte ein besonderes Schwert erhalten. Der Mann an meiner Seite, ein einfacher Schmied, meldete sich bei diesem Turnier an. Für mich, nur um das Schwert für mich zu gewinnen. Er musste einiges einstecken und es war ein hartes Turnier, doch der Schmied gewann das Schwert für mich. Ich bekam das Schwert und einen Verlobten, denn er fragte mich, ob ich seine Frau werde. Das Schwert trag ich seitdem auf Reisen bei mir und weder die Zeit in Ingolstadt noch meinen Verlobten werde ich jemals vergessen.

Rosa: Was gefällt Euch in Württemberg, was fehlt in Württemberg?

Arach.neDie zentrale Lage in Württemberg gefällt mir. Auch die vielen schönen Dörfchen. Rotti mit seinem Freizeitpark und dem Känguruh, Falten, wo einst liebe Freunde lebten und Esslingen - ruhig, aber gemütlich.
Was fehlt? Eine Tonmine fehlt! Und ein Lottostand. Wo ist das Kuhschiet Lotto hin? Und auch wenn ich das Reisen mit dem Boot verabscheue - eine Flussverbindung zwischen WB und Bayern wäre nicht verkehrt. Ich würde auch mit am Kanal graben
.


Und wer weiß, ob Ihr nicht vielleicht beim Kanalgraben sogar auf eine Tonmine stießet... Alles Gute, werte Schwester, und habt Dank für Eure Erinnerungen!