Dienstag, 30. September 2014

Der Doctor und die Artzney

Ich bin ein Doctor der Artzney
An dem Harn kan ich sehen frey

Was kranckheit ein Menschn thut beladn
Dem kan ich helffen mit Gotts gnadn

Durch ein Syrup oder Recept
Das seiner kranckheit widerstrebt 

Daß der Mensch wider werd gesund
Der Doctor die Artzney erfund

Montag, 29. September 2014

Anettchen aus Stuttgart

Wieder möchten wir, in unserer Reihe Menschen in Württemberg, eine Bürgerin vorstellen und es ist purer Zufall, daß es wieder eine Stuttgarterin ist.

Johann: Wer und woher seid Ihr (Beruf, Familie, Wohnort, Alter wenn ihr wollt...)? 

Anettchen: Mein Name ist Anettchen de Chevalliere, wohne in Stuttgart. Einen Handwerkerberuf übe ich seit Jahren nicht mehr aus, da ich mit Leib und Seele Soldat(Bannerherr) bin.

Johann: Habt ihr immer schon dort gelebt, wo ihr jetzt lebt? Falls nein, wo habt ihr gelebt und warum seid ihr umgezogen?

Anettchen: Gebürtig bin ich aus Rottweil. Als Heilbronn als Kolonie zu Württemberg kam, bin ich dorthin gezogen, um es mit aufzubauen. Durch Intrigen und Machtspielchen einiger Heilbronner, zog es mich dann nach Stuttgart, wo ich nun seit einigen Jahren lebe.

Johann: Wie verbringt Ihr Eure Zeit?

Anettchen: Die meiste Zeit verbringe ich vor den Toren Stuttgarts, doch zieht es mich ab und an auch in die Gesellschaft meiner Freunde in die Wirtshäuser.

Johann: Was ist das schöne an Eurem Heimatort, was stört oder fehlt?

Anettchen: Das schöne an Stuttgart ist zum einen Stuttgart selbst und zum anderen, hier fühl ich mich einfach am wohlsten.

Johann: Habt ihr eine schöne Geschichte für uns? Etwas, an was ihr Euch immer erinnern werdet?

Anettchen: Es gibt so einige Episoden, die mir ewig in Erinnerung bleiben werden. Doch ich muss euch enttäuschen, denn die sind nicht unbedingt für die Öffentlichkeit. 

Johann: Was gefällt Euch in Württemberg, was fehlt in Württemberg?

Anettchen: Württemberg ist eine starke Grafschaft, auch wenn manche es ins Lächerliche ziehen und versuchen unsere Grafschaft schlecht aussehen zu lassen. Württemberg wird sich so einem Völkchen nie beugen. Was in Württemberg fehlt, hm, ich denke so manches Mal fehlt es an Gelassenheit und Miteinander.


Vielen Dank, werte Dame, daß Ihr Euch Zeit für unsere Fragen genommen habt. 

Sonntag, 28. September 2014

DBP holt Rekordsieg

Wieder einmal standen Ratswahlen an. Für die politikmüden eine Begebenheit, in etwa so wichtig, als kippe auf der Weide ein Schaf um. Einer zweiten Gruppe von Wählern, verpflichtet durch familiäre Bande oder Freundschaften, wird die Wahl kein Kopfzerbrechen bereitet haben, ist man in Sippschaften gebunden wählt man, was die Sippe fördert, selbst wenn es den Leibhaftigen auf den Thron bringen würde. Für die Bürger jedoch, die sich für mehr als eigenen Acker, eigenes Bier und eigenen Geldbeutel interessieren, begann wieder die Qual der Wahl. Wen wähle ich diesmal?

Die WAU schied in dieser Periode ganz aus, gut geschmierte Quellen berichten von einer Reise, die die gesamte Partei Richtung Italien antritt. Offiziell zum Wohle der Grafschaft, böse Zungen könnten nun aber munkeln, es handele sich in Wahrheit um eine Wallfahrt. Ging doch der WAU, nach jahrelangen Bemühungen den Regentenposten zu erobern, ebendieser Regent kurz nach Erreichen des Sieges verloren.

Zur Wahl standen also die Bauernpartei, ein Methusalem unter Württembergs Parteien und so siegesverwöhnt, daß die erste kürzlich erlittene Wahlniederlage die Mitglieder in halbe Hysterie versetzte. Man erinnere sich nur an die vorvorletzte Postenverhandlung, die vor abstruser Abstimmungen, Vorschlägen und neu erdachten Regeln nur so wimmelte. Immerhin verfügt die DBP über eine Wahlliste, die viele altgediente Ratsleute enthält. Ratsleute, die ihr Amt im Schlaf beherrschen und Ratsleute, die dies teilweise auch tun. Sie werden mit Graf Jussi nun wieder einen Regenten stellen, der Ordnung in den Rat bringen und die müden Geister wecken kann.

Die Verte, eine jüngere Partei, hat ebenfalls ratserfahrene Leute auf ihrer Liste, konnte sich aber bisher nie so recht gegen WAU und DBP durchbeißen, obwohl sie sich zeitweise recht beißwütig gab. In ihrer Anfangszeit schien vermehrt Säbelrasseln Programm zu sein, der übliche Kampf neuer, noch kleiner Parteien gegen die etablierten Großen, ein Kampf so alt wie unsere Politik, wo die Alten ihre Reviere mit allen Mitteln verteidigen, während die Neuen mit allen Mitteln einen Happen vom Kuchen ergattern wollen.
 
Verteilung der abgegebenen Stimmen:

1. "Die Bauernpartei" (DBP) : 73.8%
2. "Verte!" (Verte) : 26.2%


Was auf den ersten Blick nach einem herben Verlust für die Verte aussieht, ist auf den zweiten Blick eine Wanderung der Stimmen alleingelassener WAU-Wähler zur DBP. Die Verte konnte ihr Wahlergebnis, im Vergleich zur letzten Wahl zwar minimal steigern, jedoch keinen weiteren Sitz dazugewinnen. Ob die Bauernpartei ihre Chance nutzen und alleine regieren wird, oder ob beide Parteien zu einer Zusammenarbeit fähig sind, wird die Zukunft zeigen.

Samstag, 27. September 2014

Mezcalina aus Stuttgart

Stuttgart. Schönes Städtchen oder Sündenpfuhl? Unsere Reporterin ging dem auf die Spur. Bei einem Besuch in der Hauptstadt fand sie zumindest eine weitere Person für die beliebte Rubrik Menschen in Württemberg. Ob schön oder sündig? Lest selbst:

Rosa: Wer und woher seid Ihr? 

Mezcalina: Man nennt mich Mais, einfach Mais. Aber ich bin auch Mezcalina von Araja, Freifrau von Rosenfeld und Balingen, Erbgräfin von Hohenlohe. Tochter des Grafen Jussi, Schwester des Grafen Jackdan, Gattin des Freiherrn Dino. Zimmermännin und gebürtig in Zwiefalten. Vor ganzen 25 Lenzen.

Rosa: Habt Ihr immer schon dort gelebt, wo Ihr jetzt lebt? Falls nein, wo habt Ihr vorher gelebt und warum seid Ihr umgezogen? 

Mezcalina: Meinen Hof habe ich in Zwiefalten und meinen Gatten auch. Aber derzeit weile ich in unserem Herrenhaus in der Hauptstadt. Eine sehr geschäftige Stadt, die mich angenehm unterhält. Ein zweiter Wohnsitz sozusagen.

Rosa: Wie verbringt Ihr Eure Zeit? 

Mezcalina: Am liebsten mit der Nase Richtung Wasser und Sonne an einem Baumstamm sitzend. Dazu ein Buch, ein Bier, ein gutes Stück Schinken und den Kopf meines Mannes auf meinem Schoß. Außer es gibt Mücken.

Rosa: Was ist das Schöne an Eurem Heimatort, was stört oder fehlt? 

Mezcalina: Ich, nochmal ich und vor allem ich.

Rosa: Habt Ihr eine schöne Geschichte für uns? Etwas, an was Ihr Euch immer erinnern werdet? 

Mezcalina: Ja, es gibt eine Geschichte zu meinem Ehering und ich werde sie nie vergessen: Einst auf Reisen begegnete ich einem hübschen Weib und wir verbrachten einen amüsanten Abend zusammen. Sie erfuhr so von meiner Verlobung und erzählte von einem Brauch ihrer Familie. Demnach wurden den Verlobten Goldmünzen geschenkt, die Ihnen Glück und Segen bringen sollen. Und... sie drückte mir zwei Stück in die Hand! Mit allen erdenklichen Glückwünschen! Es kam aus vollem Herzen und so nahm ich sie nach einigem Widerstand an. Es ging ihr nicht um den Wert, sondern um die Bedeutung. (Mezcalina zeigt auf ihren Ehering). Dino hat uns die aus den beiden Münzen geschmiedet. Und diese außergewöhnliche Frau haben wir später wieder getroffen. Mein Gatte kannte sie bis dahin nur von meinen Erzählungen und ich hatte ihren Namen längst vergessen. Umso größer war die Freude! Als sie dann unsere Ringe sah, war sie glaube ich, ebenso gerührt wie ich damals, als ich die Goldstücke von ihr bekam.

Rosa: Was gefällt Euch in Württemberg, was fehlt in Württemberg?

Mezcalina: Euer Wischblatt lese ich gern. Ich könnte mir sogar vorstellen, dass es künftig mit an den Baumstamm darf. Nicht zum Wischen, zum Lesen! 
Ansonsten fehlt es hier an Respekt und einigen an Manieren. Womit ich nicht die feine Etikette meine. Die beherrsche ich auch nicht in Vollendung. Doch hier motzt, protzt, trotzt, rotzt und kotzt ein jeder und es strotzt vor Überheblichkeit, Übermut und Selbstüberschätzung. Findet Ihr nicht auch?

Die Redaktion findet einzig wieder einen gelungenen Artikel zustande gebracht zu haben. Vielen Dank die Dame, es war uns ein beherrschtes Vergnügen.

Allerley Schlemmerey

Reh im Teigmantel


Zutaten für vier edle Recken oder Burgfräuleins:

1 Rehrücken
1 Streifen Speck
Salz, Pfeffer, Ingwer, Kümmel
250g Mehl
2 Eier
Schmalz, etwas Wasser, Salz

Für den Teig das Schmalz mit dem Wasser (2-3 Esslöffel) erhitzen und etwas abkühlen lassen. Das Mehl in eine Rührschüssel geben, in der Mitte eine Vertiefung hineindrücken. In diese kommen die Eier, die Prise Salz und die abgekühlte Mischung. Zu einem festen Teig kneten und einige Zeit ruhen lassen. 

Währenddessen den Rehrücken mit dem Speck spicken und mit den Gewürzen einreiben. Teig dünn ausrollen und das Fleisch darin einschlagen. Mit Eigelb bestreichen und ab in den Ofen. Nach guten anderthalb Stunden ist es gar und zart.

Dazu eine Knoblauch-Salbei-Soße servieren:

250 g blaue Trauben
1 Streifen durchwachsener Speck
5 Blätter Salbei
1-2 Zehen Knoblauch
1/8 l Rotwein
Salz, Zucker

Speck fein würfeln und in einer Pfanne ausbraten, hinterher mit dem Wein ablöschen. Knoblauch zerdrücken, Salbei fein hacken. Beides mit den Trauben zusammen in die Speck-Wein-Flüssigkeit geben und aufkochen lassen. Mit Salz und Zucker abschmecken und durch ein Sieb drücken.


Zuletzt lasst es Euch munden!

Arthro aus Zwiefalten

Nach Osten geht es heute in Menschen in Württemberg und wir haben die Ehre einen adligen Herrn aus Zwiefalten vorstellen zu dürfen. Die nächsten Zeilen gehören ganz ihm:

Rosa: Wer und woher seid Ihr? 

Arthro: Mein Name ist Arthro von MacKenzie, Graf von Ellwangen, Freiherr von Ebingen. Gebürtig bin ich auch Shottland, aber seit vielen Jahren lebe ich in Württemberg. Wenn ich nicht gerade den Herbst meines Lebens genieße, bin ich aktiv als Händler. Das wichtigste und darüber rede ich am liebsten ist meine Familie. Die aus einer wundervollen Frau, 4 Töchtern, 2 Söhnen und natürlich meine Schar an Enkelkindern. Ich bin 68 Jahre. 

Rosa: Habt Ihr immer schon dort gelebt, wo Ihr jetzt lebt? Falls nein, wo habt Ihr vorher gelebt und warum seid Ihr umgezogen?

Arthro: Bevor ich nach Zwiefalten zog, lebte ich in Ulm,Rottweil und Zollern. Ganz am Anfang jedoch in Reutlingen. In Reutlingen war ich lange Zeit Bürgermeister. Unter meiner Amtszeit fällt z.B. noch der Hafenbau. Ihr seht, es ist schon sehr lange her. Meine Umzüge hatten immer das Bedürftniss nach der Nähe meiner Kinder als Grund. Außer der Umzug nach Ulm, da war die Liebe der treibende Faktor.
 

Rosa: Wie verbringt Ihr Eure Zeit? 

Arthro: Wenn ich nicht gerade in meinem Schaukelstuhl mich ausruhe, bin ich in meinem Arbeitszimmer und sitze über die Finanzbücher meines Handelsbetrieb. Mache meine Korrespondenz, verwalte meine Güter und engagiere mich politisch. 

Rosa: Was ist das Schöne an Eurem Heimatort, was stört oder fehlt?

Arthro: Das schöne an Zwiefalten? Na, die Ruhe dort. Gut es gibt natürlich auch Tage wo ich gerne heimlich abreisen würde auf mein Landgut, aber ansonsten ist es sehr ruhig und schön dort. Freundliche Menschen und man trifft immer irgendwen im Wirtshaus. Es gibt immer wieder etwas neues zu erfahren auf dem Marktplatzt. Und das was für mich als Bürgermeister adé wichtig ist, dass Rathaus ist in sehr guten Händen. Was kann einem da noch groß stören? 

Rosa: Habt Ihr eine schöne Geschichte für uns? Etwas, an was Ihr Euch immer erinnern werdet?

Arthro: Als Großvater hat man immer viele Geschichten zu kennen, die Kleinen sind verrückt danach. Aber die sind dann doch eher etwas was ich nur mit meinen Enkeln teilen möchte. Ich werde nie die Geburten meiner kostbarsten Schätze vergessen. Die Kleinen Momente mit ihnen. Morgens geweckt zu werden durch Trommelschläge auf meinem Bauch. Eine Enkeltochter die lieber über die Mauer klettert als die Haustüre zu nehmen. Die ewigen Diskussionen mit meinen Kindern, ich soll die Kleinen nicht immer verwöhnen. Es gibt so unzählig viele Momente. Das würden den Rahmen hier aber sprengen. 

Rosa: Was gefällt Euch in Württemberg, was fehlt in Württemberg? 

Arthro: An Württemberg gefällt mir, dass es Zeiten gibt wo ein großer Teil der Menschen ohne viel Reden zusammen hält. Wo man gemeinsam sich aufrafft und Position bezieht. Auch wenn diese Zeiten weniger werden, so ist es doch immer noch schön zu wissen das die Menschen es auch mal anders konnten.
Was mir an Württemberg fehlt? Zusammenhalt, friedvoller Umgang und Respekt. Es sind eigentlich kleine Dinge, aber viele scheinen diese im Laufe der Zeit vergessen zu haben. Wir alle sollten wieder zu einem Wir zusammen finden.
 


Das Wischblatt bedankt sich als "Wir" bei unserem Gesprächspartner und wünscht noch viele Geschichten und Momente!

Dienstag, 23. September 2014

Wahlen in Württemberg

In nur wenigen Tagen werden die Ratswahlen zu Ende sein. Während sich einige Bürger von Wahlbriefen belästig fühlen, finden sich andere zu wenig informiert. Wie viele Wähler letztendlich den Weg zur Wahlurne gehen, bleibt abzuwarten. Spannend wird es allemal, denn die WAU wird nicht wieder antreten. Der Rücktritt des Regenten hat den Untergang der Partei besiegelt.
Im Rennen bleiben die Liste der Verte und die Bauernpartei. Erstere ist derzeit mit drei Leuten im Rat vertreten, zwei davon ohne einen Posten zu bekleiden. Listenführer und somit Grafenkandidat S.lennox nimmt das Amt des Wortführers wahr und vorübergehend wird durch die Verte auch das Richteramt besetzt; des Grafen Rücktritt hatte personelle Änderungen mit sich gebracht.
Dessen Vertretung hat hingegen der vorige Graf, ein Mitglied der Bauernpartei, übernommen. Selbige haben in dieser Ratsperiode vier Ratsposten (Baumeister, Oberster Feldrichter, Handelsbevollmächtigter und Richter/stellv. Graf) inne. Mit Grafenkandidat Jussi kämpfen sie darum, den Posten des Regenten nicht nur als Sellvertretung für sich zu gewinnen.
Ob sich das Blatt wendet oder die Bauern es beiseite fegen wird sich zeigen.

Montag, 22. September 2014

Majestät ist dann mal weg

Mit den Worten "Ich bin dann mal weg" verkündete König Hugbald I. von Rosenfeldt seinen Rücktritt vom Thron in Aachen. Nicht ohne seinen Stab gehörig zu belohnen. Genauer gesagt zu belehnen. Eine Markgrafschaft, zwei Landgrafschaften, eine Reichsgrafschaft und eine Reichsherrschaft binden einmal mehr eine Handvoll Vasallen an das Deutsche Königreich.
Krone, Zepter und Reichsapfel wurden abgelegt. Sicherlich ein gewöhnungsbedürftiges Gefühl.
In den Ruhestand zu treten dürfte seiner Ex-Majestät hingegen nicht schwerfallen, hatte man den Eindruck, er übte dies schon die letzten Monate. Möge er ihn dennoch lange und gesund genießen können!

Evilwitch aus Rottweil

Leute heute - so könnte unser Leitartikel auch heißen. Unter Menschen in Württemberg ist er aber schon bekannt. Der Leut' von heut' ist weiblicher Natur und kommt aus Rottweil, im Westen unserer Provinz. Aber lest selbst:

Rosa: Wer und woher seid Ihr (Beruf, Familie, Wohnort, Alter, wenn es Euch recht ist...)? 

Evilwitch: Mein Name ist Evilwitch von Athen. Meine Heimat liegt weit im Süden dieser Welt. In Griechenland um genauer zu sein, doch nenne ich Rottweil mein Zuhause. Berufe übte ich schon viele aus, da ich stets versuchte, Rottweil zu unterstützen und zu helfen... Allerdings lassen eure Manieren sehr zu wünschen übrig oder hat man euch nicht beigebracht, dass man eine Dame nicht nach ihrem Alter befragt?! (Rosa übergeht die Frage).

Rosa: Habt Ihr immer schon dort gelebt, wo Ihr jetzt lebt? Falls nein, wo habt Ihr vorher gelebt und warum seid Ihr umgezogen? 

Evilwitch: Wie schon gesagt, stamme ich aus Griechenland und bin mit meinen Kindern vor einigen Jahren nach Rottweil gezogen, auf der Suche nach einem neuen und besseren Zuhause.

Rosa: Wie verbringt Ihr Eure Zeit? 

Evilwitch: Wie genau darf ich denn diese Frage verstehen?! ?

Rosa: Ich dachte an Antworten wie "Kinder hüten, Hasenfallen aufstellen oder das Hausmädchen scheuchen"!? (Evilwitch übergeht die Frage).

Rosa: Was ist das Schöne an Eurem Heimatort, was stört oder fehlt?
 

Evilwitch: Das Schöne an Rottweil ist.. ähm, ja... (Evilwitch grübelt). Es ist ruhig, ein beschauliches Städtchen, in welchem es sich gut leben läßt... Es ist einfacher zu sagen, dass die viele Ruhe und sich mehr und mehr verbreitende Verschlafenheit eher zum Nachteil für Rottweil geworden sind. Es fehlt an Aktivitäten, die wieder leben in die verschlafenen und verstaubten Städte bringt.
 

Rosa: Habt Ihr eine schöne Geschichte für uns? Etwas, an was Ihr Euch immer erinnern werdet?
 

Evilwitch: Sicher habe ich solche Geschichten, doch sind sie nicht für Jedermann!
 

Rosa: Was gefällt Euch in Württemberg, was fehlt in Württemberg? 

Evilwitch: Es fehlen Aktivitäten, Feste und dergleichen, um wieder Leben in die Grafschaft zu bringen!!!

Wir bedanken uns, dass wir Euch Eure Zeit stehlen durften! Möget Ihr noch viele Feste und dergleichen erleben..

Sonntag, 21. September 2014

Von Irrungen und Ehrungen

Am Abend des 19.9.1462 verlieh Übergangsregent Freas von Araja Orden und Titel im spärlich besuchten Thronsaal zu Württemberg.

Janski89 wurde mit dem Württembergischen Verdienstorden in Bronze für seine Tätigkeit als Bürgermeister in Reutlingen, sowie reger Teilnahme am politischen Leben in Württemberg ausgezeichnet. Graf Freas würdigte Janski89 als "Paradebeispiel eines Bürgermeisters, der Reutlingen sicher, schön, groß und reich gemacht hat".

Unerwartet lehnte Janski89 den Orden ab. Natürlich kann nicht jeder verdiente Bürger geadelt werden, Württemberg würden rasch die Lehen ausgehen. Manche Zeiten sind arbeitsreich, manche ruhig. Jedoch scheinen Anerkennungen in Württemberg keiner Linie zu folgen. Was den Einen zum Freiherrn macht, gereicht dem Nächsten nur zu einem Orden oder einer Ehrung auf Dorfebene. So kann es geschehen, daß ein Paradebeispiel eines Bürgermeisters mit "Bronze" abgespeist wird, ein Paradebeispiel eines Dorfmilizführers Titel und Ländereien empfängt; der Eine nach kürzester Zeit ein eigenes Wappen führen darf, der Andere sich gedulden muß; von Einem Engagement gefordert, der Andere für bloße Anwesenheit belohnt wird. Kritik an der Unverhältnismäßigkeit ist angebracht.

Der Rat beriet bereits erfolglos über ein System für die Vergabe von Ehrungen. Allein die Anwendung von gesundem Menschenverstand und Objektivität, um alle zu Ehrenden gleichermaßen nach ihren Leistungen und ihrem zukünftigen Wert für Württemberg zu beurteilen, würde einen solchen Leitfaden unnötig machen.

Selden de Chevalliere wurde zur Freifrau von Horgen ernannt. Auch Selden de Chevalliere war in der Vergangenheit als Bürgermeisterin tätig und zwar für Rottweil. Der Weg zum Schloß als Vasallin wird ihr nicht fremd sein, hat sie hier doch bereits Delyria de Chevalliere, Gräfin von Heidenheim, mit ihrer Stimme vertreten.

Kingt16 von Brujah, langjähriger Soldat und ehemaliges Ratsmitglied, erhielt den Ritterschlag und darf sich künftig Ritter Kingt16 von Brujah und Vasall nennen.

Malaka_al_qahiraty und Woody789 wurden für ihren mutigen Einsatz bei der Sicherung der Rathäuser von Zwiefalten und Rottweil gegen die Stürmer der CoQ mit dem Württembergischen Verdienstorden in Bronze ausgezeichnet.

Samstag, 20. September 2014

Neues vom Bader

Ein helles Haupt für jedes Weib

Ob vornehm oder nicht, ein blonder Schopf fällt auf. Ist es auch eine Laune der Natur, hält ein Teil der Damenwelt ein helles Haupt für modisch schick. Als Frauenversteher und Meister seines Handwerks hält der Bader freilich ein Hilfsmittel zur Hand.
Um das Haupthaar aufzuhellen nehme man jene Zutaten:

10 gehäufte Esslöffel Kamillentee
1 ½ Liter Wasser
2 Esslöffel Apfelessig

Das Wasser in einem großen Tiegel zum Kochen bringen. Wenn das Wasser zu kochen beginnt, den Kamillentee hinzufügen. Den Tee 10 Minuten kochen lassen und weitere 10 Minuten ziehen lassen. Den Sud mit einem großen Sieb abseihen und kalt stellen. Schließlich den Apfelessig hinzufügen. Vor dem Schlafengehen die Haare in der Waschschüssel im Kamillensud baden, danach ein altes sauberes Tuch um Kopf und Haare wickeln, um das Bettzeug zu schonen. Denn der Kamillensud färbt ab. Zu guter letzt ein Handtuch darüber knoten. Den Kamillensud über Nacht einwirken lassen.
In der Früh mit lauwarmem Wasser ausspülen und die Haare mit einer milden Seife waschen. Eine schnellere Möglichkeit:
Den Sud samt Teeblättern noch warm am Kopf verteilen, die Haare in Tücher wickeln und den Sud zwei Stunden einwirken lassen.

Tipp:
Die Haare nach dem Färben mit einem Balsam aus Bier und Honig behandeln.
Blondiermittel nicht in die Augen bringen, und wenn, rasch ausspülen.

Wöchentlich angewendet ist der Bleicheffekt bald sichtbar. Mannsbildern, die ebenso den Wunsch zur Hellhäuptigkeit verspüren, sei die Anwendung schadlos (wenn auch nicht schamlos) empfohlen.

Tipp für Bartträger:
Unbedingt mitfärben!

Freitag, 19. September 2014

Wir sind Majestät!

Im August berichteten wir über die laufenden Wahlen für eine Nachfolgerin oder einen Nachfolger unseres Königs Hugbald von Rosenfeldt. Im letzten Wahlgang erhielt nun Rabi de Granezia die erforderliche 2/3-Mehrheit, welche sie ab dem 1.10.1462 zur neuen Königin macht.

Freundlicherweise stellte sie sich schon jetzt einigen Fragen.

Johann: Majestät, Ihr habt nun das erste mal das Amt einer Regentin, was hat Euch dazu bewogen, überhaupt dafür zu kandidieren? 
 
Rabi de Granezia: Ich bin bereits sehr lange in der Reichspolitik tätig. So habe ich 1,5 Jahre den Reichstag geleitet, war Vizekanzlerin unter König Kyrostasis und bin aktuell Reichskanzlerin des deutschen Königreiches. Zudem war ich die persönliche Beraterin König Hugbals. Ich habe in dieser zeit viele Einblicke gewonnen und weiß, wie unser Königreich funktioniert, ich habe aber auch gesehen, was eben nicht funktioniert. Ich traue mir zu, dies zu verbessern, gerade auch, weil ich sehr genau weiß, was auf mich zukommt.

Johann: Und wie läuft eine Wahl ab? 


Rabi de Granezia: Die Wahl fand ja dieses mal erstmalig öffentlich ab. In unserer Verfassung ist festgelegt, wer in der Kurie sitzt und den König wählt. Das sind alle Regenten, die Mitglieder des Reichstages und die Erzbischöfe von Konstanz und Salzburg. Diesem Gremium legt man nun seine Bewerbung vor und stellt sich den Fragen, die sie an die Bewerber stellen. In der Regel handelt es sich dabei um Gedankenspielen „ was würdet ihr machen wenn...“, die den Kurienmitgliedern helfen sollen, den künftigen König einzuschätzen.

Gewählt wird in insgesamt 4 Wahlgängen, sollte es danach nicht zu einer ausreichend großen Mehrheit kommen, so entscheidet der Kaiser. Ich bin stolz darauf, dass dies nicht nötig wurde.


Johann: Wie begegnet man einer Königin, wie redet man sie korrekt an? Und was geschieht einem, der sich nicht korrekt verhält? Laßt ihr ihn bestrafen? 


Rabi de Granezia: Die korrekte Anrede lautet „königliche Majestät“. Ich erwarte sicher nicht von einem einfachen Bürger, solche Details zu wissen, stelle aber beispielsweise an Mitglieder des Hochadels schon den Anspruch, sich angemessen zu verhalten. Es ist letztlich eine Frage des Augenmaßes.

Johann: Wird das Volk mehr von Euch zu sehen bekommen als von Euren Vorgängern? 


Rabi de Granezia: Ein König hat sehr viel zu tun. Er muss sich nicht nur um die sechs Provinzen des Königreiches kümmern und dort ein offenes Ohr für alle haben, nein er ist auch noch Mitglied im kaiserlichen Rat und muss auch dort die Interessen des Reiches vertreten. Er sollte den Reichstag genauso im Auge haben wie den kaiserlichen Reichstag, er sollte allen Regenten Gehör schenken, dem Kronrat, der Kirche und dann noch für jeden Bürger da sein. Ich hoffe, möglichst oft ein Wirtshaus besuchen zu können, aber ich möchte nichts versprechen, was ich nicht sicher halten kann. Llerdings sitzen wir in der königlichen Kulturkammer schon zusammen und planen, was es für Veranstaltungen in Aachen geben wird.

Johann: Was werdet Ihr anderes machen, als Eure Vorgänger? 

 
Rabi de Granezia: Ich hoffe, das ich einiges besser mache als mein Vorgänger, was das Anpacken von Problemen angeht. Aber ich kann mir Vorstellen, dass nie alles so schön verlaufen wird wie ich es mir jetzt erhoffe und immer ganz andere Probleme auftreten als man denkt.

Johann: Ihr seid nicht nur Königin, Ihr seid auch Württembergerin. Wird Eure Amtszeit spürbare Änderungen für Württemberg bringen? 


Rabi de Granezia: Es mag Württemberger enttäuschen, aber ich denke die Tatsache dass ich Württembergerin bin wird nur eine untergeordnete Rolle spielen. Es wird Veränderungen geben, die Einflüsse auf Württemberg haben, so bei der geplanten neuen Verfassung, so hoffentlich durch Veränderungen am imperialen Adelsgesetz. Aber diese werden stets alle Provinzen betreffen. Denn ich werde als Königin nicht mehr Württembergerin sein, sondern für alle Provinzen gleichermaßen da sein.


Wir bedanken uns für die Antworten und wünschen Euch eine glückliche Hand für die kommenden Regierungsgeschäfte 

Mittwoch, 17. September 2014

Rat kopflos?

Heute hat Graf Belgvl aus nicht genannten Gründen sein Amt niedergelegt und ist vom Posten des Regenten zurückgetreten. Nicht bestätigte Quellen sprechen von Umständen, die als Ääärälll genannt wurden. Hiermit kam er einer Absetzung zuvor.

Zu seinem Nachfolger ernannte er Freas, was ein Novum in der Geschichte der Provinz Württembergs darstellt, denn bisher wurden die Regenten nicht vom Vorgänger bestimmt sondern durch die Ratsleute ins Amt gehoben. Ob dieser Schritt gesetzeskonform ist, mögen andere entscheiden.

Rat führerlos?

Ein Ereignis ist eingetreten, das es so in der Württemberger Historie seit Menschengedenken nicht gegeben hat. Im Schloß berät man, den amtierenden Regenten Belgvl mangels Anwesenheit abzusetzen.

Da mag sich das einfache Volk fragen: Geht denn das?

Ja es ginge! Es gibt ein Gesetz, welches dem Rat erlaubt einen amtierenden Regenten abzusetzen. Mißtrauensvotum nennt es sich, es kommt zur Anwendung, wenn ein Regent sein Amt nicht ensprechend seinen Pflichten erfüllt, Entscheidungen gefällt hat, die sich gravierend zu Ungunsten Württembergs ausgewirkt haben oder die Arbeit des Rates blockiert. Hierbei ist es von Nöten ist, daß mindestens die Hälfte aller Ratsmitglieder sich für eine vorzeitige Absetzung aussprechen. Wobei es danach aussieht, daß bisher nicht einmal die Hälfte des Rates bemerkt oder bemängelt hat, daß ihr Oberhaupt sich rar macht. Und ob das Thema innerhalb der wenigen verbleibenden Tage überhaupt abgewickelt werden kann ist ebenfalls offen, neigt der Rat ja nicht zu zügigen Entscheidungen. Es wäre durchaus möglich, daß die Zeit den Regenten über die Runde rettet.


Aber warum sollte man das tun? Betrachtet man die im Schloß aktuellen Themen, kommt der Verdacht auf, daß dort mit oder ohne Regent nichts wichtiges liegen bleibt. Denn es scheint nichts wichtiges anzuliegen. Die letzte Aktion, die ohne Regent nicht möglich gewesen wäre, war der Einsatz der Vasallen mitte August zum Schutze Rottweils, die diversen Ämter laufen von alleine, wozu also den Regenten austauschen, wenn ihn der Großteil des Rates anscheinend nicht oder erst recht spät vermißt? Könnte man die restlichen Tage, die bis zur Neuwahl auch des Regenten verbleiben, nicht einfach aussitzen?

Könnte man, solange es in Württemberg ruhig bleibt. Es werden dann eben keine Ehrungen vollzogen, keine Gesetze geändert, keine Banner eingesetzt, keine Verbrecher gejagt bzw. verbannt, keine Eide abgenommen, keine Entscheidungen getroffen und wenn der HERR uns gnädig ist, steht auch kein Armeeeinsatz an, den irgendjemand anordnen müßte.

Rückblickend scheint es als weise Voraussicht, daß vor kurzem erst eine Anklage gegen ein Ratsmitglied wegen Amtsvernachlässigung, vom nun verschollenen Regenten zurückgezogen wurde.

Montag, 15. September 2014

Akascha aus Reutlingen


Ein weiterer aufgeschlossener Mensch unserer schönen Provinz hat sich den Fragen unserer rasenden Reporterin Rosa gestellt:

Wer und woher seid Ihr (Beruf, Familie, Wohnort, Alter, wenn es Euch recht ist...)? 
Habt Ihr immer schon dort gelebt, wo Ihr jetzt lebt? Falls nein, wo habt Ihr vorher gelebt und warum seid Ihr umgezogen?
Wie verbringt Ihr Eure Zeit?
Was ist das Schöne an Eurem Heimatort, was stört oder fehlt?
Habt Ihr eine schöne Geschichte für uns? Etwas, an was Ihr Euch immer erinnern werdet?
Was gefällt Euch in Württemberg, was fehlt in Württemberg?


Auf Grundlage dieser Fragen zeichnet sich dieses Bild:

Akascha ist eine neugierige, aufgeschlossene und intelligente junge Frau im Alter von 24 Jahren. Ihre Vergangenheit war bisher nicht rosig und jetzt versucht sie auf eigenen Beinen zu stehen.
Ihre Eltern kennt sie kaum. Die Mutter verstarb, als Akascha noch ein junges Mädchen war. Ihr Vater war ein herrischer und gefühlskalter Mensch der sie mit harter Hand erzog und auch nicht davor zurück schreckte die Hand zu erheben um Akascha zu züchtigen. Mit nur 14 Jahren lief sie davon und schlug sich von da an durch das Leben.

Mut und Durchsetzungskraft zeichnen sie aus. Sie ist sehr einfühlsam und immer darauf bedacht höflich zu sein.

Ihr Äußeres wirkt anziehend auf Männer, vor allem durch ihre bestechend grünen Augen. Die braunen langen Haare und ihre vollen Lippen runden das Gesicht ab. Feine charmante Gesichtszüge und grazile Bewegungen sind bei Akascha fast immer ersichtlich. Mit ihren 1,70 m ist sie nicht die Größte, aber es passt in das Gesamtbild von ihrem schlanken und recht athletischen Körper.

Typisch Frau kann sie auch sehr launisch sein, aber grundsätzlich sehr ausgeglichen, ruhig und geheimnisvoll.

Ursprünglich kommt sie aus Rottweil ist dann aber nach Reutlingen gezogen. Der Anstoß dazu war eine sehr gute Freundin der sie bei stehen wollte. Jetzt gefällt ihr Reut sehr, der Ort ist so lebendig und die meisten Leute so nett.

Die wenige Zeit die Kasch hat, verbringt sie mit ihren Freunden im Wirtshaus. Dort wird gelacht, aber auch mal geweint wenn es die Situation erfordert.

Das bisher schönste Erlebnis was in Zollern, auf ihrer Reise nach Reutling. Dort traf sie Vionax, das erste mal wo sie seine Augen sah...war es eigentlich schon um sie geschehen, ihm erging es ähnlich und so Gott will, werden die beiden lange glücklich sein.

Württemberg ist ein sehr schönes Land. Die Leute sind offen und begrüßen neue Mitbürger meist freundlich.


Werte Akascha, es sei Euch gedankt, dass Ihr uns Einblick in Eure Person gegeben habt und die Redaktion diesen Artikel über Euch schreiben durfte!  
Bis zum nächsten Mal bei Menschen in Württemberg.

Mittwoch, 10. September 2014

Neues vom Bader

Heutige Empfehlung: Auf die Pflege der Zähne lege man besonderen Wert!

Um Mund und Zähne gesund zu halten und den Atem angenehm riechend zu machen, kaue man wohlriechende Blätter, mache Spülungen mit Wein, in dem Wurzeln aufgekocht werden und behandele die Zähne mit verschiedenen Pulvern, deren Hauptbestandteile gebranntes Hirschhorn, gestoßener Marmor und verschiedene Wurzeln sind. Diese Pulver werden in kleine Säckchen aus porösem Leinen getan und mit ihnen die Zähne abgerieben.

(Anmerkung der Redaktion: In kleine Säckchen aus stabilerem Leinen bewahre man als Bader die vielen Taler auf, die man zuvor für jenes Pulver verlangte.)

Dienstag, 9. September 2014

Annemi aus Ulm

Wer meint, der letzte Beitrag in der Rubrik Menschen in Württemberg sei kurz und knapp gewesen, wird von der Ulmer Bürgerin überrascht sein. Unsere Gesprächspartnerin stellte sich unseren Fragen und brauchte genau 25 Worte um diesen Artikel möglich zu machen. Aber wie sagt ein Sprichwort? In der Kürze liegt die Würze.

Rosa: Wer und woher seid Ihr (Beruf, Familie, Wohnort, Alter, wenn es Euch recht ist...)? 

Annemi: Annemi , Müllerin, 1Bruder, Ulm , ca 20.

Rosa: Habt Ihr immer schon dort gelebt, wo Ihr jetzt lebt? Falls nein, wo habt Ihr vorher gelebt und warum seid Ihr umgezogen? 

Annemi: Nein, Esslingen, Liebe

Rosa: Wie verbringt Ihr Eure Zeit? 

Annemi: Arbeiten, Haushalt, Mann.
 

Rosa: Was ist das Schöne an Eurem Heimatort, was stört oder fehlt?
 

Annemi: Mehr Einwohner.
 

Rosa: Habt Ihr eine schöne Geschichte für uns? Etwas, an was Ihr Euch immer erinnern werdet?
 

Annemi: Dies behalte ich lieber für mich.
 

Rosa: Was gefällt Euch in Württemberg, was fehlt in Württemberg?
 

Annemi: Äussere ich mich nicht dazu.

 Ein zufriedenes Dankeschön an die werte Müllerin nach Ulm!

Kürbisse und Erntedank

Nachdem einige Zeit ins Land gegangen ist, haben sich zwei Württemberger Bürgerinnen gefunden, die das undankbare Amt der Kulturbeauftragten übernommen haben: Lisa.winkler und Sini_brachenau.

Unddankbar ist das Amt in der Tat, denn obwohl bei Umfragen des öfteren zu hören ist, es fehle in Württemberg an Zerstreuung, sind die wenigen Feierlichkeiten dann doch recht spärlich besucht. Das Ausrichten solcher Feste, egal ob groß oder klein, macht viel Arbeit. Es gilt Ideen zu sammeln, Unterhaltung, Speis und Trank am richtigen Ort zur richtigen Zeit zu organisieren und möglichst viele Nachbarn einzuladen. Es sollte daher für uns Württemberger Pflicht sein, diese Festivitäten zu besuchen und die Arbeit der Kulturschaffenden zu würdigen.

Aktuell ist das der Kürbissschnitzwettbewerb: Gesucht wird der Kürbiskönig oder die Kürbiskönigin 1462.
 
Hier hat jeder die Gelegenheit, seine Schnitzkünste vorzuführen und bewerten zu lassen. Als Preise winken ein Boot, eine große Leiter oder wahlweise Fleisch oder Fisch.

Das nächste Fest ist bereits geplant. Am 27.09.1462 findet auf der Festwiese in Württemberg das Herbst- und Erntedankfest statt. Speis und Trank werden geboten und auch hier werden sich die Württemberger wieder in Wettbewerben messen können.

Samstag, 6. September 2014

Willkommen in der Hafenmeisterei

Den Weg zur Hafenmeisterei suchen die wenigsten Bürger, die Redaktion des Wischblatts hat sich aber aufgemacht und sich dort umgesehen.
In großen Buchstaben prangert einem ein "Willkommen" entgegen, neben weiteren wichtigen Informationstafeln: Das Gesetz zu den Häfen, die Steuertafel der Provinz, eine Liste sämtlicher Hafenmeister und die Anzahl der verfügbaren Kais. Für Dekrete, Bekanntmachungen und sonstige Ankündigungen ist auch noch Platz. Die langjährige Baumeisterin Yannah von Eriador, Gräfin von Greining, pflegt die Aushänge akribisch. Ob sie die örtlichen Hafenmeister auch pflegt, haben wir sie nicht gefragt. Für die Einstellung und Entlassung derer ist die (oft verstaubte) Gräfin aber zuständig.
Bei einer Provinz mit Wasserstraßen wie Württemberg sie hat, ist eine gut funktionierende Hafenmeisterei auch erforderlich. Neben zwei Fischereihäfen in Esslingen und Zollern unterhält die Grafschaft vier Handelshäfen. Nach Heilbronn, Rottweil und dem Hafen der Hauptstadt wurde zuletzt in Reutlingen groß gebaut. Erst zu Beginn diesen Jahres wurde dort das neue Hafenbecken eröffnet.
Damit Schiffe aller Welt unbeschadet anlegen können, stehen die Hafenmeister vor Ort parat. Sie
regeln den Wasserverkehr, genehmigen Schiffsreparaturen und beaufsichtigen den Bau der Schiffe. Fachlich unterstehen sie der Baumeisterin, die gleichzeitig die Hafenbevollmächtigte ist. In brenzligen Fällen spricht sie ein Machtwort, ansonsten arbeiten diese Leute selbständig:

Esslingen: Sugarcam
Heilbronn: Hafelja
Reutlingen: Gottlieb
Rottweil: Franzel
Zollern: Justinsane

Stuttgart: Die Chefin persönlich.

Da alle ehrenamtlich tätig sind und sie oft noch andere Ämter bekleiden, sei ihnen an dieser Stelle ein Dank ausgesprochen! Denn ein jeder Kapitän, allen voran die Ortsunkundigen, haben hier eine Anlaufstelle und können sich gut aufgehoben fühlen. Schiffbruch muss zumindest keiner erleiden.

Pria aus Zollern

Eine junge Bürgerin aus der östlichen Grenzstadt Ulm wird die heutige Rubrik Menschen in Württemberg beleben. Kurz und bündig stellt sie sich vor.

Rosa: Wer und woher seid Ihr (Beruf, Familie, Wohnort, Alter, wenn es Euch recht ist...)? 

Pria: Mein Name ist Pria von Connacht, lebe im schönen Ulm ohne Beruf und gehöre der Dyn. derer von Connacht an. Ja was mein alter angeht kann ich nicht genau sagen , und möchte es auch nicht denn bekanntlich frag man eine Frau das nicht ob Zeitung hin oder her (sie grinst).

Rosa: Habt Ihr immer schon dort gelebt, wo Ihr jetzt lebt? Falls nein, wo habt Ihr vorher gelebt und warum seid Ihr umgezogen? 

Pria: Ich Lebe in Ulm aber erst hingezogen nachdem ich vorher in Stuttgart gewohnt hatte , doch geboren bin ich in Österreich. Doch ich folgte irgendwann meiner Mutter die nach WB gezogen war. 

Rosa: Wie verbringt Ihr Eure Zeit? 

Pria: Meine zeit verbringe ich gerne am See nicht nur zum Fischen sondern auch mal gemütlich im Boot liegen und sich von den Wellen treiben lassen. Oder ich befinde mich auf einer Handelsreise für die Zunft St. Wendelin die zu meiner Familie gehört und auch von ihnen geleitet wird.  

Rosa: Was ist das Schöne an Eurem Heimatort, was stört oder fehlt? 

Pria: Stören tut mich nur eines in Ulm, ein paar Bürger könnte sich da mal verirren und leben ansonsten habe ich an Ulm nichts auszusetzen , denn nicht nur die BM Butterfly ist ein lieber Mensch nein auch alle anderen , die für einen da sind bei allem Sorgen oder Freuden die man hat. 

Rosa: Habt Ihr eine schöne Geschichte für uns? Etwas, an was Ihr Euch immer erinnern werdet? Und was gefällt Euch in Württemberg, was fehlt in Württemberg?

Pria: Eine Geschichte habe ich derzeit nicht auf Lager dazu bin ich zu jung und was mich an WB allgemein stört ist der Unfriede der zur zeit herrscht , das ewig Gezanke unter den Bürgern und den Ratsmitgliedern auch wenn es im Moment ruhig geworden ist.

Werte Pria, vielen Dank, dass Ihr Rede und Antwort gestanden habt.

Montag, 1. September 2014

Tiefe Einblicke

Tiefe Einblicke konnten wir in die Praktiken des berühmten Medikus J. Uckreiz nehmen. Seit Jahren beschäftigt er sich mit brennenden Säften und dickadrigen Auswüchsen, die unangenehme Folgen für die Besitzer haben. Versteckt in der Hinternfalte drücken sie beim Gehen und Stehen. Sitzen ist unmöglich, es sei denn, man hockt auf dem Donnerbalken. Dort verursachen die blauschwarzen Geschwülste aber ganz andere Probleme.
Tiefere Einblicke wollen wir uns an dieser Stelle ersparen. Einen Auszug aus dem Handbuch des Medikus veröffentlichen wir aber gern. 


„Man gibt ein Klystier, welches sogleich wieder ausgeleert werden soll, um die Hämorrhoidalknoten vor den After zu treiben. Sodann lagert man den Kranken wie bei der Operation der Analfistel, ergreift den Knoten und führt durch denselben eine Nadel mit doppeltem Faden durch; zwei Gehülfen erhalten mittelst der Fadenenden die Knoten außerhalb des Schliessmuskels. Sofort wird ein stabförmiges weißglühendes Eisen 3 – 4 Centimeter tief in den After eingeführt und liegen gelassen, bis es schwarz geworden; beim Eindringen des Eisens lässt man die Knoten etwas zurücktreten. Diese Art der Aezung wird zweimal wiederholt; zuletzt wird auch die Afterhaut, welche zur Bildung der Säcke beiträgt, zerstört, indem man auf den After ein kegelförmiges, an der Spitze abgestumpftes Brenneisen aufdrückt. Die Folgen der Operation sind heftige Schmerzen, Harnbeschwerden, Fieberbewegungen, manchmal sogar Delirien; in den meisten Fällen verschwanden diese Nachwirkungen nach einigen Tagen.“

Die nächste Sprechstunde wird am Marktplatz in Heilbronn abgehalten.

Florally aus Stuttgart

 Wieder haben wir eine Bürgerin gefunden, die sich unseren Fragen gestellt hat.

Johann: Wer und woher seid Ihr (Beruf, Familie, Wohnort, Alter wenn ihr wollt...)?

Florally: Ich bin Florally, lebe in Stuttgart und bin Schneiderin. Das Handwerk habe ich von meinem verstorbenen Vater gelernt. Meine Mutter lebt in Frankreich. Und so oft es geht, reise ich zu ihr. Was leider nicht sehr oft ist, denn zu reisen ist nicht nur sehr gefährlich, es ist auch sehr kostspielig. Meine Tante sieht hin und wieder nach dem Rechten bei mir.

Johann: Habt ihr immer schon dort gelebt, wo ihr jetzt lebt? Falls nein, wo habt ihr gelebt und warum seid ihr umgezogen?


Florally: Ich bin in Stuttgart geboren und hier möchte ich auch bleiben. Obwohl es einmal eine Zeit gegeben hat, in der ich ernsthaft überlegt habe, zu meiner Mutter nach Frankreich zu ziehen. Diese Idee habe ich aber wieder fallengelassen. Meine Heimat ist und bleibt Stuttgart. 
 
Johann: Wie verbringt Ihr Eure Zeit? 

Florally: Ich bin Schneiderin. Ich nähe viel, kümmere mich im Sommer um meinen Garten oder treffe mich mit lieben Menschen. 
 
Johann: Was ist das schöne an Eurem Heimatort, was stört oder fehlt? 

Florally: Heimat ist Heimat, das sagt ja alles. 
 
Johann: Habt ihr eine schöne Geschichte für uns? Etwas, an was ihr Euch immer erinnern werdet?

Florally: Eine schöne Gesichte? Die hab ich tatsächlich. Das Ereignis liegt schon Jahre zurück, doch werde ich es niemals vergessen. Damals nähte ich für eine Zwiefaltener Bürgerin die Wandteppiche für ihr Herrenhaus. Kaum fertig mit meiner Arbeit, kam der Tag, an dem man Rosen verschenken konnte. Ich hatte zuvor noch nie eine besessen. Eines Morgens lag eine Rose vor meiner Tür mit den Zeilen: 'Florally ohne Blume - geht gar nicht!' Die Dame aus Zwiefalten hat sie mir geschenkt. Meine Freude war riesengroß! 
 
Johann: Was gefällt Euch in Württemberg, was fehlt in Württemberg? 

Florally: Ich kann nichts Negatives gegen Württemberg sagen. Doch, ja, eines: Diese Hinrichtung damals vor einem Jahr - das war ja nur noch grauenhaft und absolut daneben! Ich hoffe, ein solch unwürdiges Trauerspiel bleibt uns künftig und für immer erspart! 

Vielen Dank, daß Ihr Euch die Zeit für unsere Fragen genommen habt.