Mittwoch, 29. Juli 2015

Neues vom Bader

An neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen zu altbekannten Heilkräutern lässt uns der Bader teilhaben. Natürlich ist er kein Quacksalber, sondern kundig und vielgerühmt. Das Wischblatt durfte ihm kurze Zeit über die Schulter schauen.


Der Lavendel

Als Schlafmittel konnte keine Wirkung nachgewiesen werden, von der Einnahme wird sogar abgeraten! Wegen seines starken Aromas empfiehlt sich aber der Einsatz im Kampf gegen Läuse an Kopf und Sack.

Die Birke

Zu empfehlen ist ein Tee aus Birkenblätter für die Harnwege, wenn sie entzündet sind, oder bei Nierengries. Im Frühjahr sind die frischen Birkenblätter und der Saft des Baumstammes besonders wirksam. Schmackhaft sind sie nie.

Der Fenchel

"Sein Same mit der Milch einer Mutterziege getrunken, lockre die Blähung des Magens und fördere lösend alsbald den zaudernden Gang der lange verstopften Verdauung."
Man trinke die Körner anderenfalls frisch zerrieben als Tee oder schluckt einige Tropfen Öl nach dem Essen. Hilft auch gegen Halsschmerz und Husten.

Erkenntnis der Redaktion: Bei Brandwunden hilft Pusten!

Montag, 27. Juli 2015

Persie aus Zollern

Diesmal stellen wir einen kritischen Bürger aus Zollern vor, kein Mann der vielen Worte:

Johann: Wer und woher seid Ihr?

Persie: Ich bin Persie von Avalon, lebe in Zollern und bin 21 Lenzen alt.

Johann: Habt ihr immer schon dort gelebt, wo ihr jetzt lebt? Falls nein, wo habt ihr gelebt und warum seid ihr umgezogen? 

Persie: Geboren wurde ich in Bad Mergentheim und auf der Suche nach einer neuen Heimat, habe ich die Lande bereist und bin in Zollern hängengeblieben.  

Johann: Wie verbringt Ihr Eure Zeit? 

Persie: Sehr oft bin ich in meiner Schmiede und fertige für die Dorfbewohner Eimer und Messer. Ich liebe die Arbeit mit dem heißen Eisen.  

Johann: Was ist das schöne an Eurem Heimatort, was stört oder fehlt? 

Persie: Hmm gute Frage. Darüber habe ich mir noch keine großen Gedanken gemacht. Es könnte in Zollern etwas mehr Leben sein  

Johann: Habt ihr eine schöne Geschichte für uns? Etwas, an was ihr Euch immer erinnern werdet?

Persie: Leider habe ich keine schöne Geschichte.

Johann: Was gefällt Euch in Württemberg, was fehlt in Württemberg?

Persie: Im Moment gefällt mir eigentlich nichts an Württemberg. Die ständigen Zankerreien, Hetzereien im Rat sind einfach nur noch nervig und beschämend. Der Rat ist kein Rat sondern eine große Krabbelgruppe die sich gegenseitig beschimpfen als hätte man ihnen das Spielzeug weggenommen. Dem Rat fehlt eine große Portion Demut ! 

Harte Worte und heiße Eisen, genau das, was das Wischblatt liebt. Vielen Dank für die Beantwortung unserer Fragen. 
 

Allerley Schlemmerey

Heute auf der festlichen Speisekarte:

>>  Gefülltes Spanferkel  <<

Um sechs bis acht Herrschaften satt zu bekommen, sind ungefähr
vier Stunden Vorbereitungszeit und diese guten Zutaten nötig:

1 Spanferkel (etwa 3 Wochen alt)
1 Liter dunkles Bier
½ Tasse Öl
1 Esslöffel gehackte Petersilie
1 Zitrone
2 Esslöffel Mehl

Für die Füllung:

Innereien des Ferkels
2 Zwiebeln
6 Esslöffel Butter
2 Eier
4 fein gehackte Salbeiblätter
1 Prise geriebene Muskatnuss
150 Gramm Paniermehl

Zubereitung:


Das Ferkel herrichten, abreiben, mit Bier übergießen und unter mehrmaligem Wenden eine Stunde ziehen lassen. Währenddessen die Füllung bereiten: Die Innereien fein hacken. Die Zwiebeln fein würfeln und in drei Esslöffel Butter anrösten. Beides mit restlicher zerlassener Butter, Eigelb, Kräutern und Paniermehl gut vermengen. Eiweiß zu Schnee schlagen und unterziehen.
Das Ferkel aus dem Bier nehmen, gut trockentupfen, das Nierenfett entfernen. Die Füllung hineinstopfen, zunähen und dressieren, also die Füße nach der Mitte hin zusammenbinden. Mit heißem Öl einpinseln. Im Ofen bei schwacher Hitze zwei bis zweieinhalb Stunden braten, dabei ab und zu mit Bier begießen. Prüfen ob das Fleisch gar ist. Wenn beim Einstechen mit einer Gabel noch Blut austritt, weiterbraten. Auf einer vorgewärmten Platte anrichten, mit Petersilie und Zitronenscheiben garnieren. Aus dem Bratfond mit Brühe und etwas Mehl eine Sauce bereiten, getrennt dazu servieren.

(Aus dem "Buoch von guoter spise", auch "Würzburger Kochbuch" genannt, ums Jahr 1350)

Sonntag, 26. Juli 2015

Flotte Bienen

Als Flotte Bienen bezeichnet man üblicherweise jene hübschen Weiber, die mit ihren Reizen nicht geizen und denen die Kerle (mit ausgerengten Hälsen) laut hinterherpfeifen. Darüber berichten wir aber ein anderes Mal.
Heute geht es um die Bienenvölker, die uns mit Honig, Wachs und Met versorgen und unser Leben damit nicht nur versüßen, sondern auch erhellen und erheitern.

Apis mellifera

Bienen gehören zu den Insekten und damit zu den Gliedertieren. Der Körper der Bienen besteht - wie bei allen Insekten - aus drei Teilen:

Am Kopf sitzen die Augen, zwei Fühler, die als Nase dienen, und die Mundwerkzeuge, die aus zwei starken Kiefern und einem Rüssel bestehen.
An der Brust sitzen zwei hauchdünne Flügelpaare und sechs Beine.
Der größte Körperabschnitt ist das Markenzeichen der Bienen:
Es ist der gelb-schwarz geringelte Hinterleib mit dem Giftstachel.

Es gibt drei verschiedene Typen von Bienen:

Die, die wir normalerweise herumfliegen sehen, sind die Arbeiterinnen. Es sind sterile Weibchen. Das heißt, sie können sich nicht fortpflanzen. Sie messen zwölf bis 15 Millimeter.
Eine Bienenkönigin wird 16 bis 20 Millimeter groß. Ihr Hinterleib ist viel größer als der einer Arbeiterin, weil sie für den Nachwuchs zuständig ist und täglich mehr als 1500 Eier legt.
Die männlichen Bienen nennt man Drohnen. Sie werden 14 bis 18 Millimeter groß.
Drohnen besitzen keinen Stachel und sammeln auch keinen Honig. Ihre Hauptaufgabe ist, sich mit der Königin zu paaren.

An den Hinterbeinen der Bienen sind oft kleine gelbe Klümpchen zu sehen.
An der Außenseite der Hinterbeine befinden sich nämlich das so genannte "Körbchen" oder "Höschen": das ist eine löffelförmige, von Haaren eingefasste Mulde, in der die Biene bei ihren Sammelflügen Blütenstaub aufbewahrt.
Auch in den Härchen der Körperoberfläche, dem "Pelz", bleiben Blütenpollen hängen und werden so von Blüte zu Blüte getragen. Dadurch sorgen Bienen ganz nebenbei dafür, dass viele Pflanzen befruchtet werden.

Bienen sind hervorragende Baumeisterinnen und machen sich ihr Zuhause selbst. Sie produzieren senkrecht hängende Wachsplatten - die sogenannten Waben.
Dort bringen sie sechseckige Zellen an, in denen sich die Larven entwickeln und Vorräte aufbewahrt werden.
Die Waben eines Bienenstocks sind ein kleines Wunderwerk: Die sechseckige Form der Zellen passt perfekt ineinander. So geht kein Millimeter Platz verloren.

Die Bienenkönigin wird drei bis fünf Jahre alt. Eine Arbeiterin wird im Sommer nur sechs Wochen alt, schlüpft sie im Herbst und kann überwintern, lebt sie bis zu neun Monate. Drohnen werden nur wenige Wochen alt.


Geschichte

Vor rund 700 Jahren (um 750) begann in Bayern die Waldbienenzucht, auch "Zeidlerei" genannt.
Zunächst wurden dabei Bienenvölker in hohlen Baumstämmen abgeerntet, die ihnen als Wohnstatt dienen. Ein künstlicher Nistplatz, der durch die Hand des Zeidlers geschaffen wurde. Nicht selten hatte er ein Fassungsvermögen von ca. 40 Litern. Ein hoher Schlitz oder ein paar Fluglöcher dienten den Bienen als Verbindung nach draußen.
Später wurden die betreffenden Baumstücke herausgeschnitten und im Hausbereich der Zeidler aufgestellt. Damit war die sog. Klotzbeute geschaffen.


Knapp 100 Jahre ist es her, da gründete sich die erste Zeidlergilde. Diese Zunft ist hoch angesehen. Sie ist einziger Lieferant für Bienenwachs, aus dem Kerzen hergestellt werden. Dies ist auch mit ein Grund, warum in vielen Klosteranlagen Imkereien zu finden sind. Abgesehen vom köstlichen Met, den herzustellen die Mönche wissen, besitzen die Klöster und Kirchen die größten Armleuchter. Jene, die mit Lichtern bestückt werden wollen.

Neben der Waldbienenzucht entwickelte sich jüngst die Korbimkerei. Dabei werden Bienenvölker in Ruten- oder Strohkörben (Stülper) gehalten.


Wehe aber dem, der sich beim Klauen erwischen lässt: Es werden hohe Strafen auf den Diebstahl von Bienen und Honig verhängt! Auch der Wildbienenfang ist vielerorts verboten.
Dann sind flotte Beine von Vorteil, denn man schlägt den Dieben die Hände ab.

Samstag, 25. Juli 2015

DBP wieder vorn

Wieder wurde in Württemberg gewählt und die Bauernpartei konnte sich mit einem klaren Sieg zurück an die Spitze kämpfen. Sie hält, vor der Verte, die absolute Mehrheit. Die W.E.I.N. trat dieses Mal nicht an.

Das Wahlergebnis:

DBP - 64.8% (letzte Wahl 40.7%)
Verte - 35.2% (letzte Wahl 46.7%)

Nach einer überraschend friedlichen Postenverhandlung wurde folgende Sitzverteilung vereinbart:

Regentin: Lady_nicki - DBP
Wortführer: Arthro - Verte
Handelsbevollmächtigte: Anastasia - Verte
Kämmerer: Janski89 - Verte
Baumeister: Sugarcam - DBP
Staatsanwalt: Slaufa - DBP
Richter: Seelenfang - DBP
Hauptmann: Carlson - DBP
OFR: Adesha - Verte
Marschall: - Volante - DBP
Leerposten: Majella, Butterfly9 - DBP

Donnerstag, 23. Juli 2015

Karin aus Reutlingen

Ein mehr als gutaussehendes und nicht ganz unbekanntes Weib hat uns in Reutlingen gehalten. Noch immer das belebteste Dorf in unserer Provinz. Nicht verwunderlich, dass wir dort die meisten Gesprächspartner finden.
Die Stimme von Frau Klaasen äußert sich hier und heute jedoch ganz privat.

Rosa: Wer und woher seid Ihr?

Karin: Mein Name ist Karin Klaasen. Ich wohne im trubeligen Reutlingen und habe dort ein großes Weizenfeld. Leider habe ich keine Familie hier. Ihr möchtet mein Alter wissen? 

Die werte Dame schmunzelt, bevor sie fortfährt.

Karin: Nun ich kann ruhigen Gewissens sagen, dass ich 33 Jahre schon auf dieser wundervollen Erde weile.

Rosa: Habt Ihr immer schon dort gelebt, wo Ihr jetzt lebt? Falls nein, wo habt Ihr vorher gelebt und warum seid Ihr umgezogen?

Karin: Nein, ich lebte bis letzten Dezember in Bremen. Mein Vater, der bis zu letzt Richter am Bremer Gericht war, verstarb an Schwindsucht. Er hinterließ mir ein großes Gelderbe, einige Immobilien in Bremen und Umgebung. So finanziere ich mich größtenteils: Durch Pacht - und Mieteinnahmen von den Bremer Ländereien und Häuser, die ich weitervermiete.
Da mein Vater starb und ich ein wenig die Welt außerhalb Bremens erkunden wollte, zog ich los. Reutlingen gefiel mir am besten und so blieb ich.

Rosa: Wie verbringt Ihr Eure Zeit?

Karin: Meine Zeit verbringe ich gern am Reutlinger See. Es ist so idyllisch dort. Aber ich bin auch eine Kräuterkundige und betreibe in meinem Haus eine Apotheke. Demnächst werde ich mein schon großes Wissen an der Universität weiter ausbauen, um als offizielle Ärztin hier im Deutschen Königreich zu gelten.

Rosa: Was ist das Schöne an Eurem Heimatort, was stört oder fehlt?

Karin: Das Schöne an unserem Reutlingen sind nicht etwa die tollen Häuser oder der fischreiche, idyllische See. Sondern der Zusammenhalt der Bürger. Natürlich gibt es ab und an Streit, aber das ist doch menschlich. Der Großteil der Bevölkerung hält zusammen. Das ist das Schöne an Reutlingen. Auch dass man oft jemanden in den Schänken trifft, finde ich ganz toll. Unsere Bürgermeisterin tut auch alles dafür, dass es der Bevölkerung an nichts mangelt und das ist oft ein Kraftakt.

Rosa: Habt Ihr eine schöne Geschichte für uns? Etwas, an was Ihr Euch immer erinnern werdet?

Karin: Ich glaube dass es nicht diese eine Geschichte oder dieses eine Erlebnis im Leben geben wird, an welches man sich explizit gern und immer erinnert. Wenn ich dereinst einmal sterbe, so werde ich mich gewiss gern an Württemberg zurück erinnern. Die Leute, die Landschaft, die Herzlichkeit, aber auch die Intrigen, Machtspiele. Ich glaube dass das Leben selbst die beste Geschichte überhaupt ist.

Rosa: Was gefällt Euch in Württemberg, was fehlt in Württemberg?

Karin: Mir gefällt es, dass wirklich alle zusammenhalten, wenn es hart auf hart kommt. Das gilt vom kleinsten Bauern bis hin zum arrogantesten Grafen. Das finde ich beeindruckend. Egal wie groß ein Streit ist, am Ende wird doch zusammengearbeitet.
Was jetzt genau fehlt, kann ich Euch am Ende gar nicht so genau sagen. Württemberg ist eine ganz besondere Symbiose. Ich glaube jeder wird über irgendwas meckern. Aber das tun nur Leute, die eigentlich alles haben, was es nur geben kann.

Eure Bescheidenheit in allen Ehren und auf dem Weg zum Doktortitel die besten Wünsche vom Wischblatt - möget ihr immer die richtigen Kräuter zur Hand haben!

Mittwoch, 22. Juli 2015

Neulich in der Arena


Janski89 aus Reutlingen

Um unsere Prinzipienuntreue, nicht über aktive Politiker zu berichten, gerecht zu verteilen, stellen wir, nach der Grafenkandidatin der DBP, den Grafenkandidaten der Verte vor.

Johann: Wer und woher seid Ihr?

Janski: Ich bin Janski Crni Oblak, derzeitig der Graf von Württemberg und Freiherr von Nagold. Ich bin der Sohn von Arezus Crni Oblak, Großherzog von Mordiavidek, Graf von Rieneck und was für Titel mein alter Herr noch alles hat. Mein Vater stammt aus Ungarn und ging irgendwann nach Buchen. Ich bin 28 Jahre. Aliaruna ist meine Ehefrau und wir haben insgesamt 6 Kinder, Isabell, Mia, Ylvo, Max, Seth und Trystan. 

Gearbeitet habe ich schon immer als Weizenbauer und Müller. Irgendwann kam die Politik noch dazu und ich wurde Bürgermeister in Buchen und später auch über ein Jahr Bürgermeister von Reutlingen.

Johann: Habt ihr immer schon dort gelebt, wo ihr jetzt lebt? Falls nein, wo habt ihr gelebt und warum seid ihr umgezogen? 

Janski: Ich habe zuerst in Buchen gelebt, es war ein belebtes Dorf damals mit 120 Einwohner. Leider hat sich der damalige Fürst Bodhi dafür entschieden Mainz vom Königreich abzuspalten. In Buchen haben viele Bewohner dagegen protestiert und wir wollten uns auflehnen, aber weil dann Banner und Gruppen zu uns nach Buchen geschickt wurden, mussten wir um unser Leben und Familie zu schützen Buchen leider verlassen. Es wurden damals glaube um die 40 Personen vertrieben. Gelandet bin ich dann in Reutlingen und eigentlich wollte ich zuerst gar nicht bleiben, aber meine Freunde und meine damalige Ehefrau Isaja wollten sich in Reutlingen niederlassen und so blieb natürlich auch ich.

Johann: Wie verbringt Ihr Eure Zeit? 

Janski: Meine Zeit verbringe ich hauptsächlich im Rat von Württemberg. Derzeit als momentaner Graf von Württemberg, aber je nach Wahlende könnte es künftig bald auch ein anderes Amt werden. Ansonsten versuche ich so viel Zeit wie möglich mit meiner Familie zu verbringen. Meine Frau beschwert sich auch manchmal, weil mich mein Grafenamt so sehr fordert.
Johann: Was ist das schöne an Eurem Heimatort, was stört oder fehlt? 

Janski: Nachdem ich Reutlingen erst nicht so sehr mochte, wahrscheinlich weil ich damals noch an meiner alten Heimat gehangen habe, habe ich mich später in den Ort verliebt. Ich bin stolz drauf, dass so viele und auch unterschiedliche Personen in Reutlingen leben. Abends ist in den Tavernen auch eine ganze Menge los. In Reutlingen fehlt es mir eigentlich an nichts. Die Präsenz der Soldaten könnte etwas stärker sein, aber ich glaube das ist leider ein generelles Problem, woran die Armee in den letzten Monaten aber auch sehr tatkräftig dran arbeitet.
Johann: Habt ihr eine schöne Geschichte für uns? Etwas, an was ihr Euch immer erinnern werdet? 

Janski: Ein Tag vor meiner Hochzeit mit Aliaruna, haben wir uns Kerle im Wirtshaus getroffen um einen Männerabend zu machen. Zur gleichen Zeit haben sich die Frauen ebenfalls in einem anderen Wirtshaus getroffen. Es war ein feuchtfröhlicher Abend, wir haben viel getrunken und irgendwann wollte mein Freund Skye mir eine Frau besorgen, die etwas für uns Männer ein wenig tanzen sollte. Er ging in das Wirtshaus wo die Frauen gefeiert haben und er wollte eine der Frauen überreden mitzukommen. Lustigerweise wollte er mein zukünftiges Weib genau dafür aussuchen. Wir Kerle haben uns gewundert warum Skye nicht zurückkam, er wurde von den Frauen gefesselt und gefangen gehalten. Irgendwann haben sie ihn wieder freigelassen und zum Schluss haben die Frauen und Männer zusammen gefeiert.
Johann: Was gefällt Euch in Württemberg, was fehlt in Württemberg? 

Janski: Mir gefällt es das in Württemberg so viele Einwohner leben und auch wenn sich nicht immer alle grün sind, im Notfall packen immer viele mit an. Besonders die Arbeit unter den Bürgermeister läuft problemlos und sehr vorbildlich. In der Weinstube gibt es auch immer wieder tolle Feste, welche auch gut besucht sind.

Als Graf kann ich sagen, es fehlt mir an einer Tonmine in Württemberg, aber die können wir natürlich nicht einfach herzaubern.
Gerade weil in Württemberg so viele Menschen leben, würde ich mir manchmal mehr Aktivität von noch mehr Bürger wünschen. Sie müssen nicht zwangsweise in die Politik gehen, obwohl ich es toll finden würde wenn sich noch mehr Leute den bisherigen Parteien anschließen oder sogar sich eine neue Partei gründen würde. Es gibt aber auch noch dutzende andere Möglichkeiten, Armee, Handel, Ämter in den einzelnen Dörfern und sei es nur, wenn sie sich die Bürger öfter in den Wirtshäusern zeigen und gemeinsam feiern. Württemberg hat in dem Bereich noch mehr Potential um die Provinz noch mehr strahlen zu lassen.
Ansonsten fehlen mir noch die Soldaten in unserer Provinz, welche gerade an der Front in Frankreich kämpfen. Ich hoffe sie kommen bald zurück.


Auch dem werten Janski89 gebührt unser Dank, daß er sich die Zeit genommen hat, unsere Fragen zu beantworten. 

Lady_nicki aus Zwiefalten

Mit den Vorstellungen der Bürger Galaresch und Sugarcam wurden wir unseren Prinzipien, niemals einen im Rat aktiven Politiker vorzustellen, bereits untreu. Heute setzen wir dies fort, indem wir die aktuelle Grafenkandidatin vorstellen.

Johann: Wer und woher seid Ihr? 

Lady_nicki: Ich bin Lady Nicki von MacKenzie zu Eriador und derzeit Fleischerin in Zwiefalten, Hüterin von 4 eigenwilligen Schweinen und einem beruhigenden Maisfeld. Meine Familie ist die Dynastie der Eriadors, durch meine Heirat mit Arthro gehöre ich zur Dynastie der MacKenzies. Eine Frau fragt man zwar nicht nach ihrem Alter, aber ich befinde mich im fortgeschrittenen Mittelalter, soviel kann ich preisgeben.

 
Johann: Habt ihr immer schon dort gelebt, wo ihr jetzt lebt? Falls nein, wo habt ihr gelebt und warum seid ihr umgezogen? 

Lady_nicki: Meine Geburtsstadt ist Ulm, dort habe ich auch die weitaus meiste Zeit meines Lebens verbracht, hier lebt auch der größte Teil meiner ständig wachsenden Familie der Eriadors. Hier habe ich meinen ersten Ehemann geheiratet und leider begraben müssen, hier leben meine Tochter, mein Stiefsohn aus erster Ehe und mittlerweile mehrere Enkel.
Nach vielen Jahren als Witwe habe ich mich neu verliebt und Arthro von MacKenzie geheiratet. Da seine Tochter und sein Sohn im Nachbardorf leben, das zu der Zeit belebter war als das beschauliche Ulm, haben wir uns entschlossen, in Zwiefalten unser gemeinsames Heim aufzubauen. 

 
Johann: Wie verbringt ihr Eure Zeit? 

Lady_nicki: Ich war kaum erwachsen, da habe ich meine Liebe zur Politik entdeckt, zunächst als Bürgermeisterin von Ulm. Ob aus Personalmangel oder weil ich meine Arbeit gut gemacht habe, weiß ich nicht mehr so genau, jedenfalls wurde die Bauernpartei auf mich aufmerksam und hat mich überzeugt. Ziemlich schnell kam ich dann in den Rat von Württemberg und habe während der letzten 7 Jahre vom Hausmeister bis zur Regentin jede Aufgabe übernommen. Einzig die Justizämter habe ich ausgelassen, ich bin einfach zu weichherzig für harte Strafen.
Nach meiner Hochzeit mit Arthro habe ich ein paar Monate Pause von der Politik gemacht und mich einer weiteren Liebe gewidmet: der Schifffahrt. Unsere Hochzeitsreise ging nach Italien, wo wir uns einen Kraier bauen ließen, mit dem wir dann gemütlich nach Hause gesegelt sind. Andere Länder und Menschen kennenzulernen hat uns sehr viel Spaß gemacht, insbesondere der Handel, eine Leidenschaft, die mich immer wieder packt und wohl auch nie loslassen wird. Noch heute führe ich Handelsfahrten für Württemberg durch.
Einen Teil meiner Zeit verbringe ich zwischendurch auch noch mit dem Medizinstudium, ein Ende ist abzusehen. Dann werde ich auch als Ärztin arbeiten können. 

 
Johann: Was ist das schöne an Eurem Heimatort, was stört oder fehlt? 

Lady_nicki: Ich muss gestehen, dass ich in meinem Herzen immer Ulm als meinen Heimatort ansehe, obwohl ich in Zwiefalten lebe. Aufgrund meiner oft zeit- und nervenaufreibenden Arbeit im Rat gehörte ich leider nie zu den Bürgern, die jeden Abend im Wirtshaus zu finden sind, daher kann ich mich auch nicht darüber beschweren, dass kaum noch Leben in den Dörfern herrscht. Den Schuh muss ich mir auch selbst anziehen. Es fehlen halt aktive Bürger.

 
Johann: Habt ihr eine schöne Geschichte für uns? Etwas, an was ihr Euch immer erinnern werdet? 

Lady_nicki: Da fällt mir direkt die Frauenfeuerwehr in Ulm ein, wollt ihr ein Bild sehen?
 



Mehrere Mädels mit schnieker Uniform unter der Fuchtel von Yannah als Feuerwehrhauptfrau trafen sich einmal wöchentlich zur Feuerwehrübung. Boris der Esel oder Hans das Pferd zogen dann den Spritzenwagen zum Dorfbrunnen und wir Mädels mussten Schlauchausrollen und Eimerketten bilden üben. Manchmal gab es auch richtige Feuer zu löschen und bewusstlose Bürger aus brennenden Häusern zu retten. Von medizinischer Versorgung hatten wir noch keine Ahnung, ein Schwall Wasser ins Gesicht und Klappse auf die Wangen mussten zur Wiederbelebung genügen. Eines Tages kam auch mal der Reichsfeuerwehrhauptmann zu Besuch und hat versucht uns professionelle Feuerbekämpfung beizubringen. Es gab so viele lustige Geschichten, dass ich sie gar nicht alle erzählen kann. Ich kann sowas in den Dörfern klar zur Nachahmung anregen.

 
Johann: Was gefällt Euch in Württemberg, was fehlt in Württemberg? 

Lady_nicki: Mir gefällt der Zusammenhalt unter den Bürgern. Wenn man sie braucht, sind sie da, egal, in welchem Bereich. Wenn Handwerker gebraucht werden, reisen sie auch in andere Dörfer um zu helfen. Wenn bestimmte Waren gebraucht werden, bekommt man sie, meist sogar zum Mindestpreis. Natürlich gibt es auch immer wieder Meckerer, die an allem und jedem was auszusetzen haben, aber auch die sind dabei, wenn Not am Mann ist. Ich kann nicht sagen, was in Württemberg fehlt, für mich ist dies einfach die Provinz, in der ich leben möchte.


Wir bedanken uns bei Lady_Nicki von den Feurigen Fünf, für die Antworten auf unsere Fragen. 

Dienstag, 21. Juli 2015

Menschen in Württemberg

Menschen in Württemberg, die gern gelesene Rubrik für Nachbarn von Nachbarn, hat wieder ein Dutzend Gespräche abgedruckt. Das mittlerweile dritte Dutzend!

Leset von frivolen Wünschen und wüsten Geschichten, von Geheimnissen und Geschehnissen aus nächster Nähe. Wisset sogleich um den neuesten Klatsch und Tratsch in Eurem Dorf, ohne auf dem Marktplatz lange Ohren zu machen.

Diesmal im Gespräch hatten wir:

Jorik_baerentatze aus Rottweil
Jirikiri aus Heilbronn
Ronda aus Reutlingen
Emerelle aus Rottweil
Arach.ne aus Reutlingen
Altari_von_fray aus Heilbronn
Robin.hood aus Esslingen
Kaylis aus Reutlingen
Galaresch aus Esslingen
Kristina_ aus Zwiefalten
Sugarcam aus Esslingen

In eigener Sache

Zugegeben, das Dutzend ist nicht ganz voll. Es liegen aber zwei Artikel bereit, die wir unbedingt veröffentlichen möchten. Die anstehenden Ratswahlen haben uns dazu bewegt. Daher erwartet mit Spannung die beiden Grafenkandidaten im Gespräch mit dem Württemberger Wischblatt. Als Nachbarn und total unpolitisch.

Das goldene Handwerk

Während sich einige Auserwählte dem Studium widmen, bewirtschaftet die Mehrzahl der Einwohner ihre Felder und kümmert sich ums Vieh. Damit sind sie wichtige Lieferanten für eine besondere Berufsgruppe, die des Handwerkers. Dinge des alltäglichen Bedarfs kommen aus ihrer Hand und aus jedem erdenklichen Rohstoff fertigen sie Praktisches, Brauchbares oder Essbares.

Die Lehre ist unterschiedlich lang und hart und Lehrjahre sind keine Herrenjahre. Hat man den Gesellenbrief jedoch in der Tasche, kann man es bis zum Meister in seinem Handwerk schaffen. Ein beschwerlicher Weg, doch ist man anschließend ein gemachter Mann. Was die Weiblichkeit nun nicht schmälern soll.

In der neuen Rubrik Das goldene Handwerk möchte das Wischblatt die regionalen Berufe aus Württemberg vorstellen.  

Wir suchen daher:


die uns ihr Handwerk hier beschreiben und näher bringen möchten. Ein keckes Schneiderweib könnte aus dem Nähkästchen plaudern, ein Bäckerbursche aus dem Mehlsack. Oder es be(r)ichtet uns ein Schmied, wie heiß es bei ihm her geht.

Zuschriften bitte an Rosa oder Johann. Gerne ändern wir bei Bedarf den Namen oder schreiben den Artikel anonym. Noch viel lieber würden wir die Leser aber samt ihrer Werkstatt vorstellen, wenn wir das drucken. Also: Greift zur Feder!

Montag, 20. Juli 2015

Ehrungen im Juli

Diesen Monat wurden wieder verdiente Bürger geehrt. Die Feier fand am 14.07.1463 im Württemberger Thronsaal statt.

Linnet_tischelin aus Stuttgart wurde für langjährige Zugehörigkeit und steten Einsatzwillen in der Württembergischen Armee in den Ritterstand erhoben. Ebenso wurde Marcy1 aus Ulm für seine Verdienste in Armee und Ulm zum Ritter geschlagen. 

Anschließend wurde die Freiherrschaft der Anastasia von Urach, wohnhaft in Zwiefalten zu einer Grafschaft aufgewertet und Freas von Araja aus Zollern mit der Freiherrschaft Königsbronn belehnt.

Bis auf weiteres verschoben wurde eine Ehrung der werten Adesha aus Reutlingen. Nicht etwa, weil die Dame einen Orden nicht verdient hätte. Sie hätte, da bestand im Rat sogar einmal zügig Einigkeit. Nur gaben diese Ratsmitglieder ihre Zustimmung in einer Diskussion, trauten aber anscheinend den eigenen Aussagen nicht, weswegen kurzfristig eine Abstimmung gefordert und gestartet wurde, die zum Zeitpunkt der Ehrungen noch nicht beendet war. 
Womit Württemberg durchaus als Entstehungsort der Bürokratie gelten kann.

Sonntag, 19. Juli 2015

Eingeseift

Wer kennt das nicht? Nackte Körper in Zubern und Wannen, dazu Musik, Tanz und Spiel, fröhliche Tafeln und manchmal lustige Liebesszenen. Doch was wäre ein erholsames, vergnügliches und reinigendes Bade, wenn nicht Seife zum Wasser gereicht würde!?

Woher kommt sie aber - die Seife?

Ein Seifensieder gewährte uns Einblick in seine Kunst:

Zunächst stellt man eine Lauge her, die mühsam aus Asche gewonnen werden muss. Sie wird mit Wasser angesetzt. Mit Lauge kann man bereits waschen oder einen Topf sauber kriegen. Sie fühlt sich bereits “seifig” an. 


Wunderbar, warum dann die Mühe überhaupt Seife herzustellen?

Nun, je nach Konzentration würde die Lauge “prickelnd” bis “ätzend” wirken. Selbst verdünnt kommt Händewaschen (geschweige denn irgend ein anderes Körperteil) mit einem puterroten Kopf einher. 


Lauge verändert einfach Fett - oder auch Haut - hochkonzentriert bis hin zu “schön weiß und ablösbar”. Grund genug eine sichere Variante zu bevorzugen. Lauge plus Fett gibt Seife. Simpel gesagt: Lassen wir die Lauge sich im Fett austoben, dann zieht sie uns nicht das Fett von der Haut oder den Knochen!


Welche Fette eignen sich? Die Reste vom Gänsebraten?

Als Fett verwendet man Talg oder Schmalz. Verkocht man Fett und Lauge erhält man Seife in einer sehr reinen Form. Unbeduftete Seife riecht daher zunächst ganz leicht nach dem Fett, aus dem sie gemacht ist. Bei den meisten Seifen verfliegt der Geruch aber recht schnell und zurück bleibt ein mehr oder weniger neutraler Duft. 

Will man es etwas feiner, gibt man Weihrauch, Mhyrre oder Rosmarinöl hinzu. Die Menge und Auswahl der verwendeten Duftstoffe bleibt letztendlich aber der eigenen Nase überlassen.


Das folgende Rezept für die einfache Hausfrau stammt aus dem "Rezeptbuch des Alltags" von Dr. Hermann Römpp:

Herstellung einer einfachen Haushaltungsseife aus Abfällen

Man erwärmt in einem etwa 20 Liter fassenden, eisernen oder emaillierten Kochtopf über einer kleine Flamme 2 Kilo Fett, Talg oder Fettabfälle langsam zum Schmelzen. Schon vorher hat man in 6,6 Liter weichem Regenwasser ein halbes Kilo festes, weißes Ätznatron oder Seifenstein unter Umrühren mit einem Glasstab aufgelöst. Vorsicht! Ätzt! 

Von dieser Lösung gießt man zunächst etwa 1,5 Liter in das geschmolzene Fett. Vorsicht! Gesicht abwenden! Lauge kann umherspritzen! 

Sofort nach dem Zugießen wird das Gemisch aus Lauge und Fett mit einem sauberen Holzstab fleißig umgerührt. Während des ganzen, etwa 2 Stunden dauernden Seifensiedens soll die Mischung auf 90 - 100 Grad erhitzt werden. Von Zeit zu Zeit nimmt man mit einem Holzspatel eine Probe aus dem Topf und läßt abtropfen. Sobald diese nur noch gleichmäßig abfließt, nicht mehr abtropft, gibt man weitere 1-2 Liter Lauge in dünnem Strahl (oder mit einer kleinen Gießkanne) unter fortgesetztem Rühren in den Kochtopf. 


Nach einiger Zeit wird die Probe mit dem Holzspatel wiederholt; sobald die "Seife" gleichmäßig vom Spatel fließt, gießt man wieder 1-2 Liter Lauge dazu, bis schließlich die 6,6 Liter Lauge im Kochtopf verschwunden sind. Nach etwa zweistündigem Seifensieden bringt man einen Tropfen des Seifenleims auf eine Glasplatte. 


Entsteht am Rand des Tropfens vor der Erstarrung ein Ring, so ist noch unverseiftes Fett im Kochtopf; man muß in diesem Fall noch etwas Lauge dazugeben. Bildet sich auf der Oberfläche des Tropfens ein Häutchen, so befindet sich die Lauge bereits im Überschuß, und es fehlt an Fett. Sind Fett und Lauge richtig aufeinander abgestimmt und ist die Verseifung vorschriftsmäßig beendet, so bleibt der Tropfen auf der Glasplatte bis zum Erstarren klar stehen. 


Gegen Ende der Verseifung hört auch das Schäumen und Aufwallen des Kochtopfinhaltes auf; man erhält zuletzt eine ruhig kochende Masse, aus der man mit einem Holzstab lange, feine Fäden ziehen kann. Auf diesen "Seifenleim" streut man portionenweise 350 Gramm feinkörniges, klumpenfreies Kochsalz. Es ist unrichtig, alles Salz auf einmal zu verstreuen; man muß vielmehr nach jeder Salzzugabe ein wenig warten, damit sich das Salz in der Masse lösen kann. 


Nachdem man noch einige Minuten unter Umrühren gekocht hat, trennt sich die Seife von der Lauge. Die Seife schwimmt oben; die Lauge enthält Kochsalz, Glyzerin, Laugenreste und Fettverunreinigungen. Man schöpft die oben schwimmende Seife in flache Gefäße, läßt sie dort bis zum nächsten Tag erstarren und schneidet sie dann mit einem Messer in passende Stücke. Zuletzt legt man sie zum Trocknen aus. Aus 2 Kilo reinem Fett erhält man nach diesem Verfahren etwas 3,3 Kilo frische und 2,9 Kilo harte, trockene Seife.


Tipp der Redaktion: Wenn die Seife fest ist, kann sie aus der Form und in Stücke geschnitten werden. Die sollten dann aber noch ein paar Wochen reifen, bevor man sie bedenkenlos benutzen kann. Am besten man testet das an, indem man dran leckt - wenns auf der Zunge britzelt, ist die Seife (noch) zu scharf.

Von der Front 2.0

Wieder hat uns ein Bericht aus Frankreich erreicht und wir danken Rabi_de_granezia, Vasallin Württembergs und Erzkanzlerin des Kaiserreichs, daß sie die Daheimgebliebenen teilhaben läßt.

Über den Krieg in der Franche-Comté

Seit Monaten wird nun in der Franche-Comté gekämpft und für die Meisten ist die ganze Angelegenheit wohl komplett unübersichtlich. Daher hatten mich die Herausgeber des Wischblattes gebeten, ein paar Informationen zusammen zu stellen.

Angefangen hatte der Konflikt mit der Neuordnung des Lehnswesens durch unseren Kaiser Comyr. Damals hatte er zwei Gebiete vergeben, auf die das Königreich Frankreich ebenfalls Anspruch erhebt. Zudem hat er auch Lehen vergeben, die bisher von den Provinzen des Kaiserreiches beansprucht wurden und die dort ebenfalls Lehen vergeben hatten. Dies führte bei uns zu kleineren Konflikten, im Herzogtum Lorraine aber zu massiven, handelte es sich doch um sehr große Gebiete.

Unter der Kaiserin Jade wurden dann Lösungen gesucht, allerdings ging man in den Gesprächen mit Frankreich recht hart vor und die Gespräche stagnierten. Hier spielen auch persönliche Feindschaften zwischen der mittlerweile verstorbenen französischen Königin und der Familie de Sparte, der sowohl Kaiserin Jade als auch der jetzige Kaiser angehören, eine Rolle.

Als Jade dann verstarb nutzte Frankreich die Gunst der Stunde und griff das Kaiserreich an, indem es Dole, die Hauptstadt der Franche-Comté belagerte. Die Stadtwachen konnten tagelang eine Einnahme der Stadt verhindern, bis unsere Banner die Belagerer besiegten.

Soweit so gut, jetzt aber ergriffen verschiedene andere Gegner des Kaiserreiches die Gelegenheit. Im Herzogtum Savoyen kam eine Partei an die Regierung, die die Unabhängigkeit wollte und französische Truppen ins Land holte. Es kam zu einem Bürgerkrieg und unser Kaiser entschied sich dort einzugreifen. Da es keine direkte Verbindung zwischen der Franche-Comté und Savoyen gibt, waren wir gezwungen uns unseren Weg durch französisches Gebiet zu erkämpfen. Dies geschah in der Schlacht von Chalon. Danach konnten die französischen Truppen aus Savoyen vertrieben werden.

Gleichzeitig marschierte ein Banner aus der Schweizer Stadt Sion los und annektierte Knoten in Savoyen. Danach marschierten sie nach Pontarlier in der Franche-Comte, wo die frisch gewählte Bürgermeisterin die Stadt verriet und sie einließ, so dass die Stadt kurzzeitig schweizerisch wurde.
Wir entscheiden uns, dies nicht hinzunehmen und marschierten von Savoyen aus nach Sion, zerschmetterten dort das betreffende Banner – Les Renards – und weiter nach Pontarlier, welches dann zurückerobert wurde.

Damit aber nicht genug. Ein ehemaliger Regent aus der Lorraine, Ardarin, hatte ebenfalls um den Kaiserthron gekämpft. Nachdem er verloren hatte, erklärte die Lorraine in einem sehr fragwürdigen Referendum ihre Unabhängigkeit. Von Seiten des Kaiserreichs wurde dieses Referendum wegen zu geringer Beteiligung nicht anerkannt. Die Regierung der Lorraine entschied dann, nicht nur unabhängig zu werden, sondern leisteten der Königin von Frankreich ihren Eid. Zudem griff ein Banner voller „Freiwilliger“ bei denen es sich größtenteils um adelige Lorrainer handelte die Franche-Comté an und eroberten die zwei nur schwach bewachten Städte Luxeuil und Vessoul. In dieser Situation wurde das dritte Banner aus unserem Königreich entsandt. Diese vertrieben die Lorrainer ohne Gegenwehr, so dass die Franche-Comté ihre Städte wieder in Besitz nehmen konnte.

Das Banner von Numero Uno zog danach weiter nach Dole um die Stadt zu bewachen während die einheimischen Soldaten die noch in feindlicher Hand befindlichen Knoten zurückholten. Fünf weitere kaiserliche Banner, unter der Führung von Advokat ( DKR und Mainzer), Krän (DKR und Franche-Comté), Markart ( DKR), Rilana ( DKR) und Stormhawk (Savoyen und Italien) marschierten nach Nancy und haben in der Nacht auf Samstag das Banner „Les Bandes Noires“, welches so viel Unheil in der Franche-Comté angerichtet hatte, fast völlig vernichtet. Es war nie unser Ziel den Rat der Lorraine zu stürzen, daher ziehen die Banner sich nunmehr zurück in die Franche-Comté. Dort werden die Banner neu strukturiert und versucht, alle Bürger des DKR wieder in „ihre“ Banner einzugliedern.

Neben diesen Kriegshandlungen gibt es natürlich auch diplomatische Bemühungen. Die Schweiz hat sich von den Aktionen der Kriminellen aus Sion distanziert und zum ersten Mal nicht alles unterstützt was dort geschah. In der Lorraine fanden Wahlen statt und erstmals ist eine kaisertreue Partei mit im Rat. Die neue Herzogin hat sich in Straßburg zu Gesprächen eingefunden. Auch mit Frankreich scheint eine Einigung möglich zu sein, aber da dort die Wahlen des neuen Königs laufen ist man dort nicht allzu entscheidungsfreudig. Sicher wird es hier aber bald gute Fortschritte geben.

Insgesamt haben wir dank der Truppen des DKR alle Feinde besiegen können. Dies setzt uns natürlich auch in eine deutlich bessere Verhandlungsposition. Nun bleibt nur zu hoffen, dass ein dauerhafter Frieden erreicht werden kann, damit wir bald alle nach Hause können.

Sugarcam aus Esslingen

Das wir heute wiederrum einen Bürger aus Esslingen vorstellen ist rein zufällig. Diesmal haben wir uns Sugarcam ausgesucht.

Johann: Wer und woher seid Ihr?

Sugarcam: Ich wurde im Februar 1457 in Esslingen bewusstlos im Wald gefunden und kann mich an die Zeit davor nicht erinnern. Aber da man mich herzlich in Esslingen aufnahm und es damals noch sehr belebt war, ließ ich mich dort nieder. Nach ca. 6 Monaten nahm mich Werte Hildetraut in ihrer Familie auf und so wurde ich ein von Neuffen. Ich erlernte damals das Fleischer Handwerk und machte mich an die schwierige Aufzucht von Kühen.
Mein alter schätzte der dorfarzt damals auf 16 Jahren so das ich wohl 21/22 Jahre alt jetzt bin. Ende 1457 würde ich dann zum Büttel ausgebildet und 1458 übernahm ich für fast 2 Jahre das Bürgermeisteramt von meiner Mutter Hildetraut. Ich übernahm auch gleich zum Anbeginn des hafenausbaus das Hafenmeisteramt und habe dies bis heute inne. Auch interessierte mich die Provinz und Reichspolitik und so trat ich den Bauern bei und wurde gleich beim ersten Mal in den Rat gewählt. Auch dort war ich dann fast durchgehend immer vertreten. Mit kurzen Pausen. Ich Schulte zwischendurch zum Schmied und Zimmermann um und erlernte das mauern. Ebenso studierte ich und studiere nun die Kirchenkurse. Dank meiner erlernten Nautik Kurse ( Admiral) sowie Armee und S-Kurse konnte ich auch einerseits als Beamter arbeiten und dank der Nautik Kurse könnte ich ab 1460 zuerst Novogrod besuchen und machte 1461 auf Bach Alexandria und erlernte dort die arabische Sprache. Und bin nun seit 1462 wieder ganz für Esslingen da. 


Johann: Habt ihr immer schon dort gelebt, wo ihr jetzt lebt? Falls nein, wo habt ihr gelebt und warum seid ihr umgezogen?

Sugarcam: Wie oben beschrieben weiß ich nichts über meinen Geburtsort und lebe seit 1457 in Esslingen  

Johann: Wie verbringt Ihr Eure Zeit?

Sugarcam: Ich betreue den Hafen ,unterstütze den Büttel und bin als BM immer am handeln.
Früher gründete ich zum Anbeginn der Schifffahrt die Whuschig ,diese Gilde ist im 2 Forum zu finden. Als Fleischer war ich auch in der Fleischer Gilde und für diese im dritten stand u.v.m 


Johann: Was ist das schöne an Eurem Heimatort, was stört oder fehlt?

Sugarcam: Unser Hafen mit den Schiffen ist das schönste an Esslingen mit den vielen Wirtshäuser (sogar Poker in meiner eigenen Kneipe) stören tun mich die hohen Preise seit Anbeginn,selbst als BM habe ich oft versucht auf die Einwohner einzuwirken,aber leider kein Erfolg oder einsehen  

Johann: Habt ihr eine schöne Geschichte für uns? Etwas, an was ihr Euch immer erinnern werdet?

Sugarcam: Geschichten habe ich viele,aber die schönste wär die Geburt meiner Kinder. Leider sind diese nach der Trennung mit der Mutter mit. Tinkabell ist zwar verstorben und meine Kinder sind in Sicherheit beim König von Dänemark. Und sie schicken mir fast wöchentlich Bilder und Geschichten und das erfreut mein Herz jeden Morgen.  

Johann: Was gefällt Euch in Württemberg, was fehlt in Württemberg?

Sugarcam: Das wir soviele Häfen haben. Und das die Bauernpartei zu den ältesten Parteien gehört und WB mitgeprägt hat. Derzeit fehlt in WB Einwohner und Kulturfestival und besonders ärgert mich das Verhalten einiger Multis und das die Obrigkeit nichts tut dagegen. Wegen dieser würden BM wählen vor 2 Monaten verfälscht und die Ratswahl ebenso. Trotz eindeutiger Beweise hat die Obrigkeit ,außer das Multis verbannt wurden nichts gemacht. Und so ist dieses volk sich schon wieder am vermehren.

Das ein geheimnisvolles Volk der Multis tatsächlich Wahlen beeinflußt ist eine Legende, die sich seit Jahren vor allem im Umfeld der Politik hartnäckig hält. Vielleicht gehört das jedoch ebenso ins Land der Fabeln wie Elfen und Trolle. Wir bedanken uns jedenfalls bei Sugarcam, daß er sich Zeit für unsere Fragen genommen hat.

Donnerstag, 16. Juli 2015

Von der Front

Dem Wischblatt ist es gelungen, einen Kriegsteilnehmer als Berichterstatter zu gewinnen, der sich gut getarnt an der Front bewegt und uns mit Einblicken versorgt, wie sie sonst nur wenige haben.

Hier sein Bericht:

Seit dem Ostaramond hält der Krieg, den die mittlerweile verstorbene, französische Königin uns allen aufgezwungen hat, das gesamte Kaiserreich in Atem. Als Beobachter vor Ort werde ich über die derzeitige Situation berichten. Grundlegend sei erwähnt, dass die Oberbefehlsgewalt bei dem Kaiserreich liegt, die Verantwortlichkeit für die Truppen aus dem Deutschen Königreich liegen bei unserem Reichsmarschall Zaphikel und ihrem Vizemarschall TarAldarion. Mehrere Banner aus den deutschsprachigen Gebieten kämpfen für die Gerechtigkeit, vor kurzer Zeit trat ebenso ein württembergisches Banner ins Kriegsgeschehen hinein. Soldaten, Vasallen, Freiwillige schreiten Seite an Seite und unterstützen unseren ehrenwerten Kaiser in seinem Bestreben. Ich habe versucht, an genauere Informationen zu gelangen, doch wurde mir auf Burg Hambach (Sitz der Reichsarmee) lediglich Zugang zum Brunnen gewährt. Hier wartete ich einige Zeit, jedoch gelangte ich weder an vertrauliche Informationen, noch erlöste mich eine Königstochter von meiner Tarnung als Frosch. Unverrichteter Dinge zog ich von dannen und versuchte mehr im Schloss von Württemberg zu erfahren. Trotz des Erfolges der Versteigerung, herrscht hier ein eigener Krieg, der dem Tatsächlichen in Nichts nachzustehen scheint, fehlen hier lediglich die Waffen. Es sei mir nachzusehen, dass ich aus tiefer Angst um meine persönliche Sicherheit das Schloss fluchtartig verlassen habe, ohne an wirkliche Informationen zu kommen. Man tuschelt, dass sich unter den treuen Vasallen sehr hungrige Menschen mit großem Mundwerk befinden, die in diesen misstrauischen französischen Zeiten nicht zögern würden, mich mit ihren bissigen Kauleisten zu Froschschenkeln zu verarbeiten. Ich wählte deswegen den sicheren Weg und begab mich direkt an die Kriegsfront. In Franche-Comté ist derzeit etwas Ruhe eingekehrt. Die eingenommenen Städte Vesoul, Luxeuil und Pontarlier konnten wieder zurückerobert werden. Ein großer Erfolg für die Banner des Kaiserreiches. Auch konnte ich in Erfahrung bringen, dass die letzten verbliebenen, feindlichen Truppen vor unserem württembergischen Banner regelrecht geflohen sind. Die Konzentration liegt in Franche-Comté auf der Sicherung der Städte, insbesondere in der Hauptstadt, da nur einen Ort entfernt, in Dijon, weitere feindliche Akteure lauern. Wirkliche Kämpfe waren in den letzten Tagen eher in Lorraine, in der Nähe der Stadt Nancy, zu verzeichnen, denn man besteht hier noch immer auf die erklärte Unabhängigkeit. Es war mir möglich, einen Blick auf alle Kämpfer zu werfen, ein paar lechzen nach Blut, finden es gar langweilig warten und ausharren zu müssen, wohingegen andere froh darüber sind, verschont zu bleiben. Im Sinne der innigen Freundschaft sprach ich ebenso mit einer französischen Maid und fragte sie in langen, warmen Nächten nach ihrer Meinung.

Géraldine, zarte 17 Jahre jung, Bauerntochter aus Dole:
"Mon Dieu, ich weiß gar nicht, was ich sagen soll. Ich hatte furchtbare Angst um meine Familie. Wir wurden niemals gefragt, ob wir einen Krieg haben wollen. Alles was wir uns wünschen ist, dass wir unsere Felder bestellen können, wir genügend Arbeit und Nahrung haben. Die Bergwerke wurden uns genommen und auf den Märkten findet man teilweise nur wenig erschwingliche Nahrung. Die Grundversorgung von Brot und Mais ist sehr teuer. Der Krieg ist überall spürbar und ich traute mich an manchen Tagen gar nicht erst in die Gassen meiner Stadt. Es wird besser, ein Mann, der, wie sagt man, der groß und stark wie ein eingespannter Ochs vor dem Pflug ist, schützt mit seinen Soldaten unsere Stadt. Er heißt wie eine Zahl, so hab ich es gehört. Wir danken den Kämpfern, doch bitte lasst uns die letzten Bierreserven."

Auch ein Bannermitglied konnte ich am Schlawittchen packen und befragen.

Thomas, der Trommler, 9 Jahre jung, aus Bayern
"Hast du gesehen wie ich die Feinde vertrieben habe? Hast du? Und ich bin nicht der einzige tapfere Junge im Krieg. Es gibt noch mehr Kinder hier. Nur die Weibsbilder hätte man in der Heimat lassen können, aber auch davon sind hier viele zu finden. Nur wollen die uns kein leckeres Essen kochen und die Adelsweiber wollen auch nicht unsere kaputte Kleidung flicken oder waschen. Hungern müssen wir nicht, es gibt regelmäßig Brot und Mais. Diejenigen, die ganz grün im Gesicht sind und ständig würgen, werden ins Lazarett gebracht und mit Heiltränken versorgt, gut schmecken die sicherlich nicht. Meine Mama hat mir auch schon Medizin aufgezwungen, die war furchtbar bitter."

Wünschen wir all unseren Lieben im Kriegseinsatz die nötige Geduld und Stärke auch weiterhin an einem Strang zu ziehen, auf dass alle recht bald gesund nach Hause kommen können.

Monsieur Quack, Le Roi Grenouille, für das Württemberger Wischblatt

Kristina_ aus Zwiefalten

Die nächste Person, die wir in der Rubrik Menschen in Württemberg vorstellen, ist eine weitgereiste Neubürgerin, die heute in Zwiefalten lebt.

Johann: Wer und woher seid Ihr?

Kristina: Kristina van Steengracht mein Name, ich gehöre zur der Familie Steengracht, Ich bin Schneiderin in Zwiefalten, im EBV arbeite ich auch. Ich zähle 17 Lenze und bin mit Marius von Hohenau verheiratet und wir haben eine gemeinsame Tochter zusammen

Johann: Habt ihr immer schon dort gelebt, wo ihr jetzt lebt? Falls nein, wo habt ihr gelebt und warum seid ihr umgezogen?

Kristina: Erster Wohnort war Schwyz in der Schweiz, dann Luzern, dann Schwyz, dann Heilbronn und nun Zwiefalten. Alle Umzüge waren der Liebe wegen, ausser der Letzte, da habe ich den Ort verlassen um in frieden leben zu können  

Johann: Wie verbringt Ihr Eure Zeit?

Kristina: Ich habe eine Art Herberge, in der Arme, Reisende oder verwaiste Kinder eine Unterkunft und eine gute Suppe erhalten, einzig, man muss bei den Arbeiten mit anpacken. Dann kümmere ich mich um Zugezogene und Fremde, um ihnen zu helfen. Gehe gerne ins Wirtshaus um nette Gespräche zu führen  

Johann: Was ist das schöne an Eurem Heimatort, was stört oder fehlt?

Kristina: Die nette Bürger, es kommen viele Wanderer vorbei, es ist wunderschön familiär im Ort, jeder hilft jedem dort. Man ist dort immer herzlich Willkommen  

Johann: Habt ihr eine schöne Geschichte für uns? Etwas, an was ihr Euch immer erinnern werdet?

Kristina: Dazu kommt bitte nach Falten! Es ist eine lange Geschichte  

Johann: Was gefällt Euch in Württemberg, was fehlt in Württemberg?

Kristina: Es hat viele nette Bürger. Der Rat müsste besser organisiert werden, diese Machtgier, Talergier müsste ein Ende haben  

Vielen Dank, werte Kristina_,. Auf, Volk von Württemberg, nach Zwiefalten, zu einer langen Geschichte und warmer Suppe.