Dienstag, 14. Juli 2015

Galaresch aus Esslingen

Nach langer Pause setzen wir mit einem Esslinger Urgestein unsere Reihe Menschen in Württemberg fort.

Johann: Wer und woher seid Ihr?

Galaresch: Galaresch aus Esslingen, Beruf Bäcker, Oberbüttel
Familie: Ehefrauen (Tot)
Tochter  Amy


Johann: Habt ihr immer schon dort gelebt, wo ihr jetzt lebt? Falls nein, wo habt ihr gelebt und warum seid ihr umgezogen?

Galaresch: wurde in Esslingen (Umgebung) geboren, wurde dort großgezogen und eingespannt, kam noch nicht dazu umzuziehen.

Johann: Wie verbringt Ihr Eure Zeit?

Galaresch: Kümmre mich um Amy, versorge Nono, backe Brot, geb meinen Senf zu allem, arbeite als Büttel, Beantworte Fragen, baue Getreide an und Gemuse, einfacher Alltagskram eben

Johann: Was ist das schöne an Eurem Heimatort, was stört oder fehlt?

Galaresch: Schön in Esslingen ist dass man sich auf die Leute die dort Wohnen verlassen kann wenn was ansteht, es ist aber etwas arg ruhig geworden.

Johann: Habt ihr eine schöne Geschichte für uns? Etwas, an was ihr Euch immer erinnern werdet?

Galaresch: Nun es gab mehrere schöne Geschichten aber eine an die ich mich mehr als gut erinnere war wie ich zum Büttel wurde. Es war mehr unüblich als üblich zumindest für meine Art und weise eine Arbeit anzugehen und eine Aufgabe zu übernehmen. Nun denn, vor einigen Jährchen als ich noch Jung und schüchtern war, ging ich, wie es wohl jeder macht, ins Wirtshaus um Leute kennen zu lernen und ein zwei Bierchen zu trinken. In der wohl ältesten und bekanntesten Schenke unserer kleinen Gemeinde dessen Wirtin die gute Hildetraut war. Nun ich muss noch dazu sagen damals war sie nicht Bürgermeister und , wie nenn ich das nun, weit offener als heute. Nun denn, so als Frischbürger und noch recht grün und unschuldig hinter den Ohren ging ich in das Wirtshaus, dort lernte ich einige Damen und Herren kennen, jedoch musste man genau hinsehen bei all dem Bier das ausgeschenkt wurde und den Röcken die durch die Stube flogen. Ich setzte mich an den Tresen und bestellte mir ein Gläschen Bier, schüchtern und neu hörte ich den Gästen zu und wurde dann von Redgirl angesprochen, eine der Damen die halb nackt auf den Tischen tanzte. Sie wurde später meine Frau die leider verstorben ist und die Mutter von Amy aber das is ne andere Geschichte. Nun ehe ich noch recht Antworten konnte, wurde von allen Seiten Bier in mich rein geschüttet. Soweit ich weis war es ein schöner Abend, zumal ich anscheinend mich zu was bereit erklärt hatte an das ich mich am folgenden Tag nicht mehr zu erinnern wusste. Nun andere anscheinend schon so bekam ich Von MaxDemGroßen einen netten Brief zugesandt mit dem Hinweis dass ich meinen Allerwertesten hoch kriegen soll und in Büttelbürro kommen soll. Nun denn Dem Oberbüttel widerspricht man nicht zumal ich net wusste was eigentlich los war. Halb vor Angst was angestellt zu haben erschien ich im Büro Vom Oberbüttel, der mir sagte ich sei zu spät zum Dienst und ich solle zukünftig nimmer soviel Saufen. Ich versuchte zu erklären dass ich keine Ahnung hatte wovon er spricht und dass ich gestern kaum noch was sehen geschweige denn eine Ahnung hatte wie ich heim kam.
Mir wurde daraufhin gesagt dass die Bürgermeisterin anwesend gewesen wäre und mich fragte ob ich Büttel werden möchte, und ich anscheinend Großhals zustimmte. Das dumme war anscheinend dass ich dass auch dem ganzen Wirtshaus versprochen hatte und da ich mich an versprechen Halte blieb mir nichts anderes übrig als den Dienst anzutreten. Zumal Hildetraut und die anderen recht überzeugend sein konnten wenn sie was wollten. Jo von diesem tag an war ich also Büttel der weder lesen noch schreiben konnte und Außer seiner Axt nix beherrschte. Tja das is die Geschichte wie ich überhaupt zu diesem Posten kam was alles so in der Ausbildung usw passierte ist ja wieder ne andere Geschichte. So seit fast 7 Jahren halte ich den Posten und es passiert dennoch ab und an dass ich im Wirtshaus vom Hocker plumps, meistens wenn ich Geistig gerade abwesend bin.


Johann: Was gefällt Euch in Württemberg, was fehlt in Württemberg?

Galaresch: Was Württemberg betrifft so hab ich schon einige Hoch und Tiefs miterlebt, weshalb ich auch einiges verstehe wenn es nicht sofort umgesetzt wird. Was ich besonders gut finde ist wenn man Hilfe braucht findet sich immer jemand der einem Rat oder anderweitig Hilfe gibt selbst wenn man mit der Person nicht grün ist.

Was Württemberg braucht ist mehr Belebung in den Wirtshäuser und auf den Straßen das vermisse ich gegenüber früher sehr wo man ständig wen getroffen hat, aber da ist ja unsere Kultifee schon am hantieren auch wenn sie sehr Hektisch manchmal ist aber das liegt wahrscheinlich an meinem Alter.
 


Das Wischblatt bedankt sich bei Herrn Galaresch für seine Antworten und wünscht ihm viele gute Jahre, ausgefüllt mit Bier, Amt und Knuddlern.